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Gestrandet: Psychisch kranke Frau irrt monatelang durch Flughafen Tegel

Zwischen Dezember 2008 und Februar hat eine psychisch kranke Frau aus Finnland auf dem Flughafen Tegel gelebt. Dabei spricht sie kein Wort Deutsch und ist völlig mittellos.

Eine psychisch kranke Frau aus Finnland ist in Berlin "gestrandet" und monatelang durch den Flughafen Tegel geirrt. Ihr Irrweg durch die Hauptstadt begann im Dezember 2008. Die Frau, die sich in Finnland in ambulanter psychischer Behandlung befand, verschwand spurlos aus ihrem Heimatland. Sie flog nach Berlin und lebte von Anfang Dezember 2008 bis Mitte Februar dieses Jahres auf dem Flughafen Tegel. Ihr Koffer mit allen Habseligkeiten wurde vermutlich gestohlen.

Im Februar informierte eine Flughafenangestellte den Pfarrer der Finnischen Gemeinde in Berlin, Kai Henttonen, über den bizarren Fall. "Ich und meine Frau haben drei-, viermal versucht, mit der Frau zu sprechen und sie zur Heimreise zu überreden", berichtete Henttonen. Die Mühe war vergeblich. Letztlich wurde die Finnin nach einem Beschluss des Amtsgerichts Wedding Mitte Februar in eine Berliner Psychiatrie eingewiesen und wird seither auch anwaltlich vertreten.

Ihre psychische Situation sei so akut, dass am vergangenen Freitag Ärzte aus ihrem Heimatland mit einem Attest zur Zwangseinweisung in eine Psychiatrie in Finnland nach Deutschland kamen, berichtete am Dienstag der Pfarrer der finnischen Gemeinde in Berlin, Kai Henttonen. Doch die Berliner Behörden verweigerten den Angaben zufolge das Gesuch. Finnlands Behörden und Medien werfen laut FNB nun Berlins Behörden Unmenschlichkeit gegenüber der geistig verwirrten Frau vor. (jg/dpa)

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