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Gewalt: Über 100 Fahrzeuge bei Brandanschlägen beschädigt

In Berlin sind in diesem Jahr bereits 91 Brandanschläge auf Autos verübt worden. Die meisten Fahrzeuge standen in Kreuzberg in Flammen. Die Straftaten werden meist der linksextremen Szene zugeordnet.

Wie Polizeipräsident Dieter Glietsch  im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses sagte, waren 101 Fahrzeuge direkt betroffen. Häufig seien weitere in der Nähe geparkte Autos beschädigt worden. Insgesamt ermittle die Polizei gegen zwölf Tatverdächtige.

Nach Angaben des Polizeipräsidenten wurden 44 hochwertige Wagen in Brand gesetzt. Bei der Mehrzahl der betroffenen Autobesitzer handle es sich um Kiezbewohner, die oft einen erheblichen Schaden hinnehmen mussten. Die meisten Brandanschläge hätten sich mit 55 im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ereignet. Bis auf zwei Ausnahmen seien die Straftaten der linksextremen Szene zuzuordnen. Allerdings lägen bislang nur drei Bekennerschreiben vor, sagte Glietsch.

Keine Sonderkomission

Die Einrichtung einer Sonderkommission lehnte der Polizeipräsident als "Schaufensteraktion" ab. Die Polizei dürfe nicht in "teuren Aktionismus verfallen, der nichts bringt". Die Gründung einer Soko käme nur in Frage, wenn das zuständige Fachkommissariat mit dem Auftrag überfordert sei. Dies sei beim polizeilichen Staatsschutz "eindeutig nicht der Fall".

Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sprach sich ebenfalls erneut gegen eine Soko aus. Eine flächendeckende Überwachung sei bei 1,22 Millionen Autos in der Stadt nicht möglich. Der Polizei bleibe nur, die konspirativ vorgehenden Täter "in Sisyphusarbeit nach und nach aus dem Verkehr zu ziehen". In den vergangenen Jahren hatte die Polizei jeweils maximal 30 Brandanschläge auf Autos registriert. (mit ddp)

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