zum Hauptinhalt

Haftstrafe für 26-Jährigen: Tödliche Hiebe in den Kinderbauch

Mit Wucht hatte Mirko B. in den Bauch und in das Gesicht des zweieinhalb Jahre alten Kindes seiner Lebensgefährtin geboxt - der Kleine starb. Nun wurde B. wegen Totschlags verurteilt - er habe "Ruhe schaffen wollen - um jeden Preis", so das Gericht.

Einen Schlag hatte Mirko B. zugegeben. Aus „Überforderung“ sei es geschehen, sagte der 26 Jahre alte Mann. „Doch es ist mit dem Jungen viel mehr passiert“, stand nach sechswöchigem Prozess für die Richter fest. Mit Wucht habe Mirko B. in den Bauch und in das Gesicht des zweieinhalb Jahre alten Kindes geboxt. Der kleine Daniel überlebte die Gewalt des kräftigen Lebensgefährten seiner Mutter nicht. Er starb vier Tage später im Krankenhaus. Mirko B. sei des Totschlags schuldig, urteilte das Landgericht. Er muss für siebeneinhalb Jahre ins Gefängnis.

„Sie wollten in der Situation Ruhe schaffen – um jeden Preis“, hielten ihm die Richter vor. Eine von B. behauptete dramatische Belastungssituation habe es auch nicht gegeben. Für nur etwa eine Stunde sei B. am frühen Nachmittag des 3. September 2013 allein Daniel in der Wohnung in Lichtenberg gewesen. Der Kleine hatte Bauchschmerzen und lag auf der Couch. Ein Tee hätte ihm geholfen. B. habe ihn jedoch „mit Pflaumensaft vollgestopft“. Als sich das Kind übergeben musste, habe der Mann die Fassung verloren und im Badezimmer zugeschlagen.

Der Angeklagte und Daniels Mutter wohnten seit einem halben Jahr zusammen. Die Wohnung war eng, das Geld des arbeitslosen Paares knapp. Die Großeltern aber halfen. Sie stellten B. auch zur Rede, nachdem er den Jungen geohrfeigt hatte. Er bat um Entschuldigung und gelobte Besserung. Man nahm es ihm ab.

Aus dem Prozess wollte B. nicht als Totschläger gehen. Auf einen Schuldspruch wegen Körperverletzung mit Todesfolge hatte er gehofft. Gegen ihn sprach aber auch sein Verhalten nach der Tat. Er hatte Daniel ins Bett gelegt, als wäre nichts passiert. Als die 20-jährige Mutter dennoch bemerkte, dass es dem Kind schlecht geht, stellte er sie als hysterisch dar und nahm ihr das Handy ab. Sie ließ sich aber nicht beirren. Ihr Sohn hatte unter anderem einen Darmriss erlitten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false