zum Hauptinhalt

Urteil: Haftstrafe für Waffennarr

Wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz sowie Hehlerei ist am Freitag ein 49-jähriger Mann vom Amtsgericht Tiergarten zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Der Angeklagte wurde schuldig gesprochen, in seiner Kreuzberger Zwei-Zimmer-Wohnung „Unmengen“ scharfer Waffen und Munition aufbewahrt zu haben. Die Polizei hatte bei dem Angeklagten im Oktober vorigen Jahres 57 scharfe schussbereite Waffen, darunter Sturmgewehre, Pistolen und Revolver sowie 22.000 entsprechende Patronen sichergestellt.

Außerdem hatte der arbeitslose Mann im Sommer vergangenen Jahres zwei halbautomatische Kurzwaffen für insgesamt 950 Euro gekauft, obwohl er wusste, dass diese in Österreich gestohlen worden waren. Als strafverschärfend bewertete es das Gericht, dass der bekennende Waffensammler nicht scharfe Waffen wie Schreckschusspistolen durch eigenen Umbau scharf gemacht hatte. Seine Küche habe wie „eine kleine Werkstatt ausgesehen“, sagte die Richterin. Zudem hätten Waffen in der Wohnung zum Teil offen herumgelegen.

Der Angeklagte war im Prozess umfassend geständig und hatte Reue gezeigt. Er ist bisher nicht vorbestraft. „Ich bin wirklich froh, dass die zentnerschwere Last von mir genommen“ und „das Kapitel endlich abgeschlossen ist“, betonte der Angeklagte wiederholt.

Seinen Angaben nach war er von seinem Stiefvater frühzeitig an Waffen herangeführt worden. Er habe in den Jahren immer Angst gehabt, dass die Waffen in falsche Hände kommen könnten, sagte er. Was als „Sammelleidenschaft“ angefangen habe, sei einfach „ausgeufert“, fügte er hinzu. Er sei froh, die Waffen endlich los zu sein. (dapd)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false