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Hakenkreuz entdeckt: Poster eines irakischen Geistlichen in Polizeiwache beschmiert

In einem Dienstzimmer einer Polizeidirektion ist das Plakat eines irakischen Geistlichen mit einem Hakenkreuz beschmiert worden. Doch warum hängt das Poster eines Ayatollahs auf der Polizeiwache?

Die fremdenfeindlichen Äußerungen und das drei mal drei Zentimeter große Hakenkreuz sind am Donnerstag Nachmittag auf einem Plakat in einem Zimmer der Polizeidirektion 5 in der Kreuzberger Friesenstraße entdeckt worden. Seit mehreren Monaten finden dort Bauarbeiten statt, hieß es bei der Polizei. Der Staatsschutz ermittelt nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Bei dem Plakat ist das Konterfei von Ali as-Sistani zu sehen. Er gilt als bedeutender schiitischer Geistlicher im heutigen Irak. Von Schwulenorganisationen wird er für den Tod von Homosexuellen im Irak mitverantwortlich gemacht. Berichten zufolge, soll auch ein Mitglied einer Londoner Schwulenorganisation Todesdrohungen aus dem Hauptquartier des Großayatollahs erhalten haben und seitdem unter Polizeischutz stehen.

Aus welchem Grund das Plakat dieses schiitischen Geistlichen in einem Kreuzberger Polizeidienstgebäude hängt, konnte die Polizei bislang nicht beantworten. In den Räumen hat vor den Bauarbeiten die "AGIM" - Arbeitsgemeinschaft Integration und Migration - ihre Dienststelle gehabt. Sie kümmert sich um Delikte wie beispielsweise illegaler Aufenthalt und Ähnliches. "Ob das Plakat dort vorher schon hing oder während der Bauarbeiten aufgehängt worden ist, wissen wir nicht", sagte ein Polizeisprecher. "Möglicherweise haben es auch die Bauarbeiter dort angebracht. Es lässt sich nicht mehr klären", hieß es.

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