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Hellersdorf: Mordverdacht nach Fenstersturz

Ein Mann meldete einen Einbruch in seine Wohnung bei der Polizei - und war wenig später tot. Zuerst gingen die Ermittler von einem Selbstmord aus, doch nun ermittelt die Mordkommission.

Der 23-Jährige meldete am Dienstag telefonisch einen Einbruch in seiner Wohnung, wenig später, gegen 20.10 Uhr, fanden ihn Anwohner leblos vor dem Mehrfamilienhaus in der Erich-Kästner-Straße in Hellersdorf. Polizei und Feuerwehr konnten nur noch seinen Tod feststellen.

Zuerst gingen die Ermittler davon aus, dass der Mann sich in Selbstmordabsicht aus dem Fenster gestürzt hatte. Doch nachdem sie in der Wohnung Einbruchsspuren fanden, übernahm die Mordkommission unter Leitung der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen. Die Auswertung der Aufzeichnungsbänder in der Leitstelle ergab, dass der Mann aus dem Treppenhaus über Mobiltelefon beim Notruf 110 bei der Polizei angerufen und die Einbruchsspuren gemeldet hatte. Der Beamte in der Leitstelle antwortete: „Warten Sie, der Funkwagen kommt". Dann fragte der Mann: „Kann ich meine Jacke in der Wohnung aufhängen?" Der Beamte antwortete: „Ja, aber fassen Sie bitte nichts an".

Das Polizeipräsidium betonte gestern, dass der Beamte nichts falsch gemacht habe, es gebe auch keine Ermittlungen gegen ihn. Dass sich der oder die Einbrecher noch in der Wohnung befanden, sei nicht erkennbar gewesen. Ganz ausgeschlossen sei aber weiterhin auch ein Suizid nicht, hieß es. Die Ärzte hatten als Todesursache lediglich „multiple Verletzungen nach einem Sturz aus großer Höhe“ diagnostiziert. Die Ermittlungen dauern an. ha/jra

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