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Jugendkriminalität: 13-Jähriger beim Dealen erwischt

Die Polizei hat einen 13-Jährigen in Kreuzberg beim Drogenhandel aufgegriffen. Der Junge war bereits wegen Delikten der Betäubungsmittelkriminalität polizeilich registriert.

Polizeibeamte beobachteten am Donnerstag in Kreuzberg eine Drogenübergabe von Hand zu Hand: Gegen 18:30 Uhr fielen ihnen in der Gitschiner Straße ein 51-Jähriger und ein polizeibekannter 13-Jähriger auf. Der Junge händigte dem Mann eine Szenekugel aus und erhielt von diesem dafür einen Geldschein. Als der 13-Jährige sich danach entfernte, folgten ihm die Polizisten und stellten ihn am nahe gelegenen Fraenkelufer. In der Kleidung des Kindes fanden die Beamten insgesamt 600 Euro mutmaßlichen Handelserlös. Der Minderjährige ist bereits wegen Delikten der Betäubungsmittelkriminalität polizeilich registriert und war als vermisst zur Fahndung ausgeschrieben. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er dem Kindernotdienst in der Gitschiner Straße übergeben, der den Jungen gegen 22 Uhr erneut als vermisst meldete.

In den vergangenen Tagen waren in Berlin wiederholt Drogendealer im Kindesalter festgenommen worden. Die meisten von ihnen kamen als unbegleitete Flüchtlinge nach Berlin. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) fordert als Konsequenz ein härteres Vorgehen. Kinder, die von Erwachsenen als Heroin-Händler eingesetzt und so missbraucht würden, brauchten eine „verbindliche Betreuung“, sagte er. Ein offenes Heim, in dem Kinder gehen könnten, wann sie wollten, sei dafür nicht geeignet.

Hintergrund sind Fälle wie der eines Elfjährigen, der offenbar von organisierten Drogenhändlern als Dealer missbraucht wird, weil Kinder unter 14 Jahren strafunmündig sind. Bereits elf Mal hat ihn die Polizei beim Drogenhandel erwischt. Da er strafrechtlich nichts zu befürchten hat, taucht er immer wieder an denselben Stellen auf, um Drogen zu verkaufen. (ddp/phf)

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