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Ates

© dpa

Justiz: Frauenrechtlerin Ates arbeitet wieder als Anwältin

Nach Attentat und massiver Bedrohung: Die deutsch-türkische Frauenrechtlerin Seyran Ates nimmt ihre Arbeit als Anwältin in Berlin wieder auf. Vor einem Jahr hatte sie ihre Zulassung abgegeben, da sie um ihr Leben bangte.

Die bundesweit bekannt gewordene deutsch-türkische Frauenrechtlerin Seyran Ates arbeitet nach einem Jahr Pause wieder als Rechtsanwältin. "Es ist ein gutes Gefühl", sagte Ates, nachdem sie ihre Anwaltszulassung wiedererhalten hatte. Nun könne sie wieder in ihrem "Traumberuf" arbeiten. "Meine Stimme werden Sie in Zukunft hören", kündigte sie an. Die 44-Jährige hatte im Sommer 2006 ihre Zulassung zurückgegeben, weil sie nach eigenem Bekunden zunehmend unter Bedrohungen durch muslimische Männer litt. 1984 hatte sie schwer verletzt ein Attentat überlebt. Ates stritt vor Gericht gegen Zwangsehen, sogenannte Ehrenmorde und häusliche Gewalt gegen ihre muslimischen Mandantinnen.

"Da, wo Frauen und Kinder schlecht behandelt werden, gucke ich hin", sagte die in Istanbul geborene und in Berlin aufgewachsene Ates. Dass sie wieder als Anwältin arbeite, wolle sie auch als positives Signal für andere bedrohte Frauen verstanden wissen. Es lohne sich zu kämpfen. Sie forderte, dass sich der Rechtsstaat für bedrohte Frauen und deren Helfer einsetzen müsse. Ates kündigte an, keine Fälle mehr mit einer "vorhersehbaren Bedrohungssituation" übernehmen zu wollen. Ihre Mandantinnen werde sie im Verborgenen betreuen, eine offizielle Anschrift werde es nicht geben. (mit dpa)

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