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Kindesmissbrauch: Junger Vater missbrauchte Säugling

Widerwärtig und abartig, so heißt es im Urteil gegen einen ehemaligen Soldaten, der sein Baby sexuell missbraucht hat. Der 25-Jährige muss für fünf Jahre ins Gefängnis.

Berlin - Die sexuellen Übergriffe begannen, als das Baby zwei Monate alt war. „Es waren widerwärtige, abartige Handlungen“, hieß es am Mittwoch im Urteil gegen den Vater des Jungen. Fünf Jahre Gefängnis wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes in zwölf Fällen verhängten die Richter. Zudem soll Marc R. ein Schmerzensgeld von 10 000 Euro zahlen. Der 25-jährige Mann aus Lichtenberg war Schiffstechniker bei der Bundeswehr. Im Juni 2009 wurde er Vater. Kurz darauf lebte er seine pädophile Neigung an seinem Sohn aus. Es geschah in der Wohnung, in der er mit Kind und Partnerin lebte. Stets lief eine Kamera mit. Im Februar wollte die Mutter des Jungen ein Familienalbum zusammenstellen und setzte sich an den Laptop des Soldaten. Entsetzt sah sie Bilder des Missbrauchs und schaltete die Polizei ein. Zwölf Fälle wurden ermittelt. Fotos der Übergriffe hatte er ins Internet gestellt. Zudem fanden Beamte 1400 Dateien mit pornografischen Aufnahmen anderer Kinder.

Bei seiner Festnahme im April schwieg R. Im Prozess, der zum Schutz der Intimsphäre des Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit lief, verlas sein Verteidiger ein Geständnis. Ein psychiatrischer Sachverständiger saß zwar mit im Prozess, Marc R. habe aber eine Begutachtung nicht zugelassen. Ob eine schwere Persönlichkeitsstörung bei R. vorliegt und er in einer Klinik untergebracht werden müsste, war so nicht einzuschätzen.

Die Staatsanwaltschaft hatte mit acht Jahren Gefängnis eine deutlich härtere Strafe gefordert. Doch weil R. Angaben zu einem Abnehmer von Kinderpornografie gemacht hatte, bekam er Strafrabatt nach der Kronzeugenregelung. Auch wurde berücksichtigt, dass ihn die Bundeswehr sofort entlassen und er die bürgerliche Existenz verloren hatte.

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