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Kriminalität: Überfälle in Serie

Ein 26-Jähriger steht wegen Attacken auf Frauen vor Gericht. Er verfolgte seine Opfer oder lauerte ihnen in Treppenhäusern auf.

Nur einen Monat war der 26-Jährige auf freiem Fuß, als er erneut Frauen überfallen haben soll: Wisam El-A. muss sich seit gestern wegen Raubes, Körperverletzung und Vergewaltigung vor dem Landgericht verantworten. Es geht um 13 Überfälle auf Frauen in Wilmersdorf, Charlottenburg und Schöneberg. Er soll seine Opfer verfolgt oder ihnen in den Treppenhäusern ihrer Wohnungen aufgelauert haben – maskiert, bewaffnet mit einem Messer.

Als die Serie im Januar letzten Jahres begann, hatte El-A. gerade eine Strafe von fünfeinhalb Jahren wegen vier Vergewaltigungen hinter sich. Im jetzigen Verfahren strebt die Staatsanwaltschaft die Sicherungsverwahrung an. Der aus einer arabischen Großfamilie stammende Angeklagte sei ein „Hangtäter“ und gefährlich für die Allgemeinheit. Wisam El-A. schwieg zu den Vorwürfen. Seine Verteidigerin erklärte, er bestreite die Taten.

Das Gesicht des Täters war zumeist durch ein Tuch verdeckt, wenn er zuschlug. „Geld her, sonst bringe ich dich um“, drohte er mit gezogenem Messer. Bei den Überfällen zwischen Januar und Juli 2008 wurden insgesamt 430 Euro erbeutet. Die Frauen waren den Ermittlungen zufolge 17 bis 67 Jahre alt. Manche schrien und konnten den Angreifer dadurch tatsächlich vertreiben. Eine Frau wurde sexuell berührt, das letzte Opfer in die Wohnung gedrängt und vergewaltigt.

Die Polizei fahndete mit Bildern aus Überwachungskameras auf den U-Bahnhöfen Rüdesheimer Platz und Augsburger Straße nach dem mutmaßlichen Räuber. Kurz nach den Aufnahmen, auf denen man den Verdächtigen erkannte, war es jeweils zu Überfällen gekommen. In einem Fall sollen die Ermittler am Tatort DNA-Spuren des Angeklagten sichergestellt haben. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt. K. G.

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