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Landgericht: Mutmaßliche Dealer vor Gericht

Monatelang liefen verdeckte Ermittlungen, die Beweislage scheint nun erdrückend: Wegen Heroinhandels auf U-Bahnhöfen der Linie U6 sitzen seit Freitag vier arabischstämmige Männer, darunter zwei 16 und 18 Jahre alte Brüder, auf der Anklagebank des Landgerichts.

Die Staatsanwaltschaft geht von einer Bande aus, die sich spätestens im September 2008 zusammengeschlossen hatte.

In der Anklageschrift sind insgesamt 86 Fälle aufgelistet, in denen szenetypische Kugeln mit Heroin vor allem auf dem U-Bahnhof Schwartzkopffstraße verkauft worden seien. Der Handel lief den Erkenntnissen der Ermittler zufolge arbeitsteilig. Der 27-jährige Mohamad El-N. habe als mutmaßlicher Boss der Bande die Drogen angekauft. Ein 18-Jähriger sei als Verbindungsmann zwischen ihm und den Dealern vor Ort unterwegs gewesen. Das Heroin sei im Tunnelbereich der U-Bahn gebunkert worden.

Die Fahnder hörten Telefonate der Verdächtigen ab, spezielle Kameras wurden für die Observation angebracht. Täglich soll die Bande zwischen 1000 und 3000 Euro eingenommen haben. Im April wurden die Angeklagten schließlich verhaftet. Ob sie sich zu den Vorwürfen äußern werden, ist noch offen. Der Prozess wird am kommenden Freitag fortgesetzt.

Kerstin Gehrke

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