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Lichtenberg: Retter nach U-Bahn-Überfall ausfindig gemacht

Die Polizei hat einen bislang unbekannten Mann identifiziert, der einem der Opfer des Raubüberfalls im U-Bahnhof Lichtenberg half. Bei der Tat vor über einer Woche wurde ein 30-Jähriger ins Koma geprügelt.

Der Retter sei bisher noch nicht befragt worden, sagte Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Er bestätigte jedoch nicht, dass der Helfer ein „Bandidos“-Rocker ist. Zu deren Kodex soll es gehören, nicht mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Auf den Mann solle kein Druck ausgeübt werden, seine Zeugenaussage werde aber gebraucht. Auch Fahrgäste, die auf dem Bahnsteig waren, als das erste Opfer zusammengeschlagen wurde, werden noch gesucht, sagte Steltner.

Ein 30-Jähriger liegt nach dem Überfall noch im künstlichen Koma. „Sein Zustand ist unverändert und weiter kritisch“, sagte ein Sprecher des Unfallkrankenhauses Berlin. Der zweite Mann entkam dem Überfall. Vier mutmaßliche Schläger - drei 17-Jährige und ein 14-Jähriger - sitzen in Untersuchungshaft.

Der Kriminologe Christian Pfeiffer kritisierte die Berliner Polizei und warf ihr im RBB-Inforadio vor, die Gewaltkriminalität in der Hauptstadt zu verharmlosen. Er sei verwundert, dass die Polizei den Überfall erst Tage später öffentlich gemacht habe. Nach seinen Angaben liegt die Aufklärungsquote von Gewalttaten in Berlin mit „mickrigen 60 Prozent“ deutlich niedriger als im Bundesdurchschnitt mit 75 Prozent. Grund sei die mangelhafte Ausstattung der Polizei. (dpa)

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