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Linksextreme: Erneut brannten drei Autos in der Nacht

2009 könnte ein Rekordjahr werden - der brennenden Autos. Auch in der Nacht zu Freitag wurden erneut drei Autos angezündet. Die Täter schlagen vermehrt in Berliner Außenbezirken zu.

Berlin - 2009 wird ein Rekordjahr – für zündelnde Linksextremisten.  In der Nacht zu Freitag gingen wieder drei Autos in Flammen auf. Damit sind 167 Fahrzeuge „angegriffen“ worden, wie es im Polizeijargon heißt. Auch in der Nacht zuvor waren bei einem Anschlag drei Autos zerstört worden. Geht es in diesem Jahr weiter, dürften so viele Fahrzeuge zerstört werden wie in den Jahren 2007 und 2008 zusammen. In diesen beiden Jahren waren zusammen 233 Autos angezündet worden. Und nichts spricht dafür, dass die Welle der politisch motivierten Brandstiftungen nachlassen wird, im Gegenteil.

„Wir flambieren Autos“ , heißt eine am Donnerstag ins Internet gestellte Ankündigung. Nach einer Solidaritätsveranstaltung für inhaftierte Linksextremisten werde man „ab 3 Uhr durch Friedrichshain ziehen“. Am kommenden Dienstag beginnt der Prozess gegen die mutmaßliche Brandstifterin Alexandra R., die im Mai nach einer versuchten Brandstiftung festgenommen worden war und seitdem in Untersuchungshaft sitzt. Die 21-Jährige soll versucht haben, in Friedrichshain mit einem Grillanzünder – dem bevorzugten Mittel der linken Szene – einen Geländewagen in Brand zu setzen. Seitdem mobilisiert die linke Szene massiv gegen die angeblich „massive Repression“ des Staates. Experten vermuten in der Inhaftierung ein Motiv für die aktuellen Anschläge.

Auffallend ist in den letzten Wochen, dass Autos auch in zuvor „untypischen“ Bezirken angezündet werden. So traf es in der Nacht zu Freitag zwei Fahrzeuge im Pankower Ortsteil Französisch Buchholz. In der ersten Hälfte des Jahres und auch davor brannten nahezu alle Fahrzeuge in Kreuzberg-Friedrichshain, Prenzlauer Berg und Mitte.

Unterdessen ist in der jüngsten Ausgabe der im Untergrund-Zeitschrift „Interim“ ein weiteres Bekennerschreiben aufgetaucht. Darin heißt es, dass die Brandstiftung vom 30. Juli sich „gegen die Vertreibung von Menschen durch Wohnungspolitik“ richte. In dieser Nacht war ein Firmenwagen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zerstört worden. In dem Schreiben wird der Anschlag damit begründet, dass der Mitarbeiter des DIW sich „eine Luxuswohnung“ in Kreuzberg gekauft habe, auch die Adresse wird genannt. „Wir wollen unsere Aktion als Warnung verstanden wissen“, heißt es unverhohlen drohend.

„Abgefackelt“ werden Firmenwagen, wie beispielsweise von der Post-Tochter DHL, weil diese sich bei der Bundeswehr engagiert, oder von der Bahn wegen der Castor-Transporte. Bei den Privatwagen wird „groß und teuer“ bevorzugt, zuletzt traf es einen Audi R8 im Wert von mehr als 100 000 Euro.

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