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Paragraf 1 gilt immer. Auf Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme kommt es im Straßenverkehr an.

© Britta Pedersen/dpa

Update

Mehr Schutz für Radfahrer in Berlin: Polizei kontrolliert abbiegende Autos

Radfahrer kommen oft bei Unfällen mit abbiegenden Autos zu Schaden. Deshalb sieht die Polizei diese Woche genauer hin - bei Verkehrskontrollen.

Vom heutigen Montag an wird die Polizei Berlin im Rahmen einer fünftägigen Schwerpunktaktion ihr Hauptaugenmerk auf den Schutz von Radfahrern richten. In der gesamten Stadt wird das fehlerhafte Verhalten von Kraftfahrern gegenüber Radfahrern überwacht.

Fehlerhaftes Abbiegen durch Kraftfahrzeuge an Kreuzungen und Einmündungen ist mit weitem Abstand die Hauptunfallursache für Verkehrsunfälle, bei denen Radfahrer schwer oder gar tödlich verletzt werden. Fahrradaktivisten und der ADFC hatten mehrere Jahre an die Polizei appelliert, sich endlich dieser Hauptunfallursache zu widmen.

Früher nur Technik der Räder überprüft

Früher beschränkten sich die Polizei auf die technische Kontrolle von Fahrrädern. Dies hatte der ADFC als sinnlos kritisiert. Tatsächlich hatte die Polizei bei einer ersten derartigen Sonderkontrolle im April die technische Ausstattung der Räder nicht mehr kontrolliert. Allerdings meldeten sich beim Tagesspiegel mehrere Radfahrer, die außerhalb dieser Sonderkontrolle doch noch die klassische - "Licht-Klingel-Reflektoren-Schau" erlebt haben.

Typisches Fehlverhalten: kein Schulterblick

Nach Angaben des Präsidiums ist ein typisches Fehlverhalten "die unaufmerksame und leichtsinnige Fahrweise gegenüber in gleicher Richtung fahrenden Radfahrern" - es wird zu schnell und ohne Schulterblick abgebogen. Allein im vergangenen Jahr wurden dabei insgesamt 734 Radler verletzt und drei getötet.

Zudem will die Polizei Lastwagen darauf kontrollieren, ob die Sicht der Fahrer durch Dekorationen wie Wimpel, Bilder oder Gardinen vor den Fenstern und Spiegeln eingeschränkt ist. Auch daraus resultieren immer wieder folgenschwere Verkehrsunfälle.

Die Bilanz einer vergleichbaren Aktion Anfang April diesen Jahres, bei der insgesamt 1.447 Kraftfahrer beim fehlerhaften Abbiegen festgestellt wurden, zeigt die Notwendigkeit, hier weiterhin einen Überwachungsschwerpunkt zu setzen, um die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren, sich insbesondere beim Abbiegen verantwortungsbewusst und vorschriftsmäßig zu verhalten.

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