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Menschenhandel: Mann soll Jungs an zehn Freier verkauft haben

Ein 42-Jähriger steht seit Dienstag wegen Vermittlung von Jugendlichen an Freier im Internet vor Gericht. Gemeinsam mit einem Komplizen, der eine gesonderte Verhandlung bekommt, soll er 50 Jugendliche ausgebeutet und missbraucht haben.

Wegen Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und wegen sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen muss sich seit Dienstag ein 42-jähriger Mann vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der Vorwurf lautet, dass der Kaufmann in den Sommerferien 2007 einen 15-Jährigen über das Internet an zehn Freier vermittelt hat. Des Weiteren hat der Mann zwei Drittel der Bezahlung für sich behalten.

Der HIV-infizierte Angeklagte soll mit drei 15- und 16-Jährigen ungeschützten Sexualkontakt gehabt haben und die Infizierung der Jugendlichen billigend in Kauf genommen. Zu Prozessbeginn wollte der Angeklagte sich dazu nicht äußern. Ein heute 17-Jähriger Schüler sagte aus, dass er vom Angeklagten an Freier vermittelt worden sei und dafür zwischen 50 und 150 Euro erhalten habe. Der Junge gab an, dass er sich freiwillig dazu bereit erklärt hatte. Der Angeklagte habe ihn in einer Bar in der Kreuzberger Eisenbahnstraße angesprochen und gefragt, ob er denn Geld verdienen möchte. Der Junge gab an, dass er erst 15 Jahre alt gewesen sei, war aber als 18-Jähriger verkauft worden. Am Donnerstag wird der Prozess fortgesetzt.

Ebenfalls angeklagt wurde mittlerweile ein mutmaßlicher Komplize des 42-Jährigen. Allerdings gibt es eine gesonderte Verhandlung, deren Termin noch nicht feststeht. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern vor, mehr als 50 Fälle sexuelle Übergriffe  an minderjährigen Jungen vorgenommen oder ermöglicht zu haben. (bvdw/ddp)

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