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Update

Messerattacke vor Schule: Drei Verdächtige gefasst

Nach der Messerattacke vor einer Schule in Alt-Hohenschönhausen hat die Polizei drei tatverdächtige Männer festgenommen. Nun äußert sich der Schulleiter erstmalig öffentlich zu den Vorfällen.

Nach der Messerattacke auf einen 15-Jährigen vor der 11. Integrierten Sekundarschule am Mittwoch in Alt-Hohenschönhausen hat die Polizei alle drei mutmaßlichen Tatbeteiligten gefasst. Bereits in der Nacht zu Donnerstag nahmen die Beamten einen 18-jährigen Deutsch-Libanesen in seiner Wohnung in Reinickendorf fest. Im Laufe des Tages gelang auch die Festnahme zweier weiterer Verdächtiger. Wer aus dem Trio zugestochen hat, müssen jetzt die Ermittlungen klären.

Die anfänglich ermittelnde Mordkommission gab den Fall an die Beamten der zuständigen Direktion zurück, da derzeit nicht von einer gezielten Tötungsabsicht ausgegangen wird. So sei der 15-Jährige durch den Messerstich in den Brustbereich zwar schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt worden. Er befindet sich weiterhin im Krankenhaus und sollte am Donnerstag befragt werden.

Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte Schulleiter Uwe Gösch, dass seine Schule sicher sei: „Wir hatten uns in den vergangenen Jahren den Ruf erarbeitet, dass es bei uns keine Gewalt gibt.“ So habe man in den vergangenen Jahren regelmäßig Anti-Gewalt-Trainings in den Klassen veranstaltet, auch in der achten Klasse, aus der der jetzt Angegriffene stammt.

Fotos vom Tatort

Die Hintergründe der Tat sind noch nicht geklärt. Auf dem Parkplatz einer Supermarktfiliale direkt gegenüber der Schule soll das spätere Opfer jedoch bereits am Vormittag mit einem der mutmaßlichen Täter aneinandergeraten sein. „Das war aber nichts Dolles, nur Kopfnüsse“, sagt ein Schüler, der den Vorfall beobachtet haben will. Fest steht, dass der 15-Jährige am Mittwoch während einer Pause gegen 13 Uhr am Hinterausgang der Schule niedergestochen wurde.

Auch seine zwei Begleiter, ebenfalls Schüler der Sekundarschule, erlitten Verletzungen. Der Hinterausgang der Schule liegt in einer ruhigen Nebenstraße zwischen Einfamilienhäusern und einer Schrebergartenkolonie. „Das ging ganz schnell: Gebrüll und Schreie, kurz darauf kam auch schon die Polizei“, sagt am Donnerstag ein Kleingärtner, der den Angriff in seiner Parzelle hinter einer Hecke hörte.

„Das ist ein Vorfall, der seine Gründe außerhalb der Schule hat“, sagte Schulleiter Gösch.

Keiner der jetzt Festgenommenen ist Schüler der Sekundarschule, die mit rund 300 Schülern zwischen 13 und 17 Jahren eine kleinere Einrichtung ist. Die zwei Leichtverletzten, die ebenso wie der Schwerverletzte aus Russland stammen, seien „Musterbeispiele für eine gelungene Integration“ und hätten immer ein „vorbildliches Sozialverhalten“ an den Tag gelegt sagte Gösch. Auch das 15-jährige Opfer, das erst vor wenigen Wochen an die Schule kam, sei „nie verhaltensauffällig“ gewesen. Während die Ermittlungen der Polizei anhalten, will man an der Schule zum Alltag zurückkehren. Dabei helfen soll ein Schulpsychologe, der mit Eltern und Schülern über die Tat spreche.

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