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Michael B.: Fahndung nach Mörder des Rockers erschwert

Die Polizei sucht nach dem Mörder des 33-jährigen Rockers Michael B. in Wartenberg – doch die Fahndung wird behindert. Zumindest sind die Plakate mit dem Zeugenaufruf in der Umgebung des Tatorts abgerissen worden.

Auf den Zetteln bat die Polizei um Hinweise aus der Bevölkerung. Insbesondere fragte sie nach einem Kombi oder Transporter, aus dem die Schüsse am Freitag kurz nach Mitternacht an der Ernst-Barlach-Straße abgegeben worden sein sollen. Außerdem interessierte sie sich für Streitereien und Hilferufe in der Mordnacht.

Das Problem mit den abgerissenen Hinweiszetteln sei den Ermittlern bekannt, sagte ein Polizeisprecher. Man werde sobald wie möglich für „Nachschub“ sorgen und neue Plakate kleben. Dass die Täter die Plakate abgerissen haben könnten, davon gehen die Ermittler nicht aus, sagte ein Polizeisprecher. Derzeit gebe es zahlreiche Hinweise zu dem Fall. Eine Festnahme sei aber noch nicht erfolgt.

Wie berichtet, schleppte sich Michael B. mit seinen Schuss- und Stichverletzungen noch etwa 200 Meter in die Nähe seiner Wohnung. Am Eingang zu einem Spielplatz brach er zusammen und verblutete. Freunde und Verwandte haben zahlreiche Trauergrüße und Botschaften hinterlassen. Zwischen den vielen Blumen und Grabkerzen liegt nun auch ein letzter Gruß der Mutter. „Warum? Warum?“, fragt sie auf einem Pappschild. Auf einer Postkarte schrieb eine Frau namens Manja: „Was Du im Leben nicht gefunden hast, findest Du vielleicht jetzt. Jedenfalls wäre Dein Tod dann nicht sinnlos …“ Ein anderes Bild zeigt den Toten als stark tätowierten Karatekämpfer. Eine gewisse Zeit soll er in einem Wartenberger Jugendklub den Kraftraum betreut und Jugendliche auch für Rockerklubs geworben haben.

In der Umgebung seiner Wohnung glauben die meisten Anwohner an einen Racheakt der „Hells Angels“, die er nach Auskunft seines Bruders schon vor zwei Jahren verlassen wollte. Nicht ausgeschlossen ist, dass Michael B. möglicherweise unter einem Vorwand um Mitternacht an die Kreuzung Ernst-Barlach-Straße/Warnemünder Straße von seinen späteren Mördern bestellt wurde. Die Ernst-Barlach-Straße als Hauptverbindungsweg zwischen Wartenberg und Neu-Hohenschönhausen bietet bessere Fluchtmöglichkeiten als die engen Straßen im Wohngebiet. Ste./tabu

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