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Im Fall des Mordkomplotts an Pferdewirtin Christin R. aus Lübars ist das Urteil des Landgerichts nun rechtskräftig.

© dpa

Mord an Pferdewirtin in Berlin-Lübars: Ein Komplott aus grenzenloser Geldgier

Mordkomplott aus Habgier: Im Prozess um den Tod der 21-jährigen Pferdewirtin Christin R. fordern die Ankläger nun lebenslange Haft für die vier Angeklagten.

Der Plan war perfide, die Tat eiskalt geplant und durchgeführt. Der Ankläger hatte nach 20 Monaten keinerlei Zweifel: Christin R., die 21-jährige Pferdewirtin aus Lübars, wurde Opfer eines Mordkomplotts. „Geschmiedet von Robin H. und dessen Mutter.“ Heimtückisch, aus Geldgier. Es ging um Millionen aus Lebensversicherungen, ist der Staatsanwalt überzeugt. Die Täter gehören aus seiner Sicht mit aller Härte bestraft: Gegen vier der fünf Angeklagten wurde lebenslange Haft verlangt.

„Das Verhalten von Robin H. steht auf allertiefster Stufe“, so der Ankläger. Er war der Mann, den Christin R. geliebt hatte. Der Springreiter hatte von einer Zukunft auf einem gemeinsamen Reiterhof gesprochen. Sie glaubt ihm lange, vertraute ihm. Doch es wurde ein Krimi, in dem sich „jemand zu viel ausgedacht hat“, so ein Anwalt der Familie der Ermordeten.

Die fünfte Angeklagte ist die wesentliche Stütze der Staatsanwaltschaft: Tanja L., 29 Jahre alt und einst in Robin H. verliebt. Der Springreiter als ein „erfahrener Lügner“ aber habe die Verkäuferin aus Nordrhein-Westfalen „gezielt manipuliert, sie ist auf ihn reingefallen“, sagte der Ankläger im Plädoyer. Sie gab vor Gericht zu, dass sie einen Giftanschlag auf Christin R. verübt hatte, der fehlgeschlagen war. Sie gestand, dass sie von Robin H. gefragt wurde, ob sie einen Killer finden könne. Tanja L. sagte, sie habe die Aufgabe über ihren mitangeklagten Bruder gelöst, der einen Kumpel angeheuert habe. 

Ein Komplott aus grenzenloser Geldgier

Nach zwei gescheiterten Anschlägen wurde die 21-jährige Christin R. in der Nacht zum 21. Juni 2012 zu einem Parkplatz in Lübars bestellt. Angeblich ging es um ein Pferd. „Doch sie wurde in einen Hinterhalt gelockt“, steht für die Staatsanwaltschaft fest. Vor Ort seien Robin H., Tanja L. und der 24-jährige Steven McA. gewesen. „McA. ist als Profikiller aufgetreten“, sagte der Ankläger. Nach Mitternacht sei er aus dem Gebüsch gesprungen, habe dem Opfer ein Seil um den Hals geworfen. Christin R. wurde erdrosselt.

Ein Komplott aus grenzenloser Geldgier. Acht Lebensversicherungen waren abgeschlossen worden – im Namen von Christin R. und mit Robin H. als den Begünstigten. Mit fast 2,5 Millionen Euro war das Leben der jungen Frau, die auf eine Zukunft mit H. hoffte, abgesichert. Für die Policen habe die Mutter des Springreiters gesorgt und Unterschriften teilweise gefälscht, ist der Ankläger überzeugt. „Mutter und Sohn wollten Geld beschaffen, sie haben beschlossen, jemanden hoch zu versichern und zu ermorden.“

Lebenslange Haft für den Sohn, die Mutter, den mutmaßlichen Killer und den Bruder von Tanja L. als dessen Anstifter. Zudem verlangte der Ankläger im Falle von Robin H., der 57-jährigen Cornelia H. und McA. die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Damit wäre Entlassung auf Bewährung nach verbüßten 15 Jahren ausgeschlossen. Einzig Tanja L. soll milder davonkommen. Weil sie gestanden hat, ohne ihre Angaben das Verbrechen möglicherweise nie aufgeklärt worden wäre. 15 Jahre Haft verlangte der Ankläger. Am 24. November gehen die Plädoyers weiter. Anfang Dezember könnte es zum Urteil kommen.

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