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Mordversuch: Afrikaner vor S-Bahn gestoßen - Frau vor Gericht

Völlig außer sich nach einem Streit mit ihrem Freund, hat eine junge Frau einen Afrikaner angepöbelt und ihn auf die Gleise der Berliner S-Bahn geschubst. Jetzt steht sie vor Gericht.

Wegen versuchten Mordes an einem Afrikaner muss sich seit Montag eine 20-Jährige aus Neukölln vor dem Berliner Landgericht verantworten. Ihr wird vorgeworfen, im März dieses Jahres auf dem S-Bahnhof Frankfurter Allee einen Angolaner mit Tötungsabsicht und aus rassistischen Motiven auf die Gleise gestoßen zu haben. Zeugen hatten den 19-Jährigen wieder auf den Bahnsteig gezogen und vor der einfahrenden Bahn gerettet. Er wurde nicht verletzt. Zuvor soll die junge Frau den Afrikaner beleidigt und geschlagen haben.

Zu Prozessbeginn hat die Heranwachsende über ihre Anwältin die Tat im Wesentlichen gestanden. Eine Tötungsabsicht sowie ein rassistischer Hintergrund wurden von ihr aber bestritten. Sie bedaure die Tat sehr und könne sich ihren "Ausraster" nicht erklären. An den Stoß wollte sich die Angeklagte nicht erinnern können. Sie gehe aber davon aus, dass es kein anderer als sie gewesen sei, hieß es weiter.

Ihren Angaben nach hatte sie vor der Tat seit längerem wieder Alkohol getrunken, obwohl sie wisse, dass sie Probleme damit habe. Nach einem Streit mit ihrem türkischstämmigen Ex-Freund sei sie "total außer sich" gewesen und habe den Angolaner verbal und körperlich attackieren wollen. Sie habe einen Streit mit ihm vom Zaun gebrochen, weil er sie angestarrt habe. Das Opfer berichtete von den Pöbeleien der Angeklagten und dem für ihn völlig unerwarteten Stoß auf die Gleise. "Jetzt weiß ich, dass auch Frauen gefährlich werden können", sagte der 19-Jährige. (mpr/ddp)

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