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Nach Angriff auf Kenianer: Solidaritätskundgebung vor Q-Dorf

In der Nacht zum Montag war ein 40 Jahre alter Kenianer im Q-Dorf, einer Diskothek in der der Joachimstaler Straße, angegriffen und am Auge verletzt worden. Freunde des Opfers haben eine Solidaritätskundgebung vor der Diskothek gestartet - es geht auch darum, die Täter zu finden.

Aktuell findet vor der Diskothek Q-Dorf in der Joachimstaler Straße eine Solidaritätskundgebung für den bei einem Angriff verletzten Jimmy C. statt. Freunde des Opfers verurteilen gemeinsam mit dem Bündnis gegen Rassismus den "feigen, brutalen und rassistischen Angriff".

Auch die Polizei geht von einem offenbar rassistischen Überfalls auf den Kenianer in der Diskothek Q-dorf aus. Der 40-Jährige JImmy C. wurde nach Angaben der Kampagne „Zusammenhalten“ am Auge verletzt und musste operiert werden. Der als Reinigungskraft beschäftigte Jimmy C. sei nach eigener Aussage in der Nacht zu Montag auf der Toilette von drei Männer zu Boden getreten, mit einer abgebrochenen Glasflasche ins Auge geschlagen und als „dreckiger Ausländer“ beschimpft worden. Dem Kenianer sei es gelungen, den Sicherheitsdienst der Diskothek zu alarmieren. Die Täter hätten sich jedoch zuvor wieder unter die Disko-Besucher gemischt. Der Geschäftsführer des Q-dorf habe Polizei und Krankenwagen gerufen.

Jimmy C. wurde bei dem Übergriff schwer am rechten Auge verletzt und musste zwei Mal operiert werden. Ob  er sein Augenlicht behalten wird, ist unklar. Am Donnerstag konnte er das Krankenhaus aber wieder verlassen, sagte die Vorsitzende des Vereins New Generation Sonja Prinz, die eng mit Jimmy C. befreundet ist.

Auf Drängen des Vereins habe am Donnerstag auch der kenianische Botschafter das Opfer besucht. Jimmy C. ist ein aktives Mitglied der kenianischen Gemeinde in Berlin. „Jimmy ist ein vorbildlicher Berliner“, sagt Prinz. „Er hat die kenianische Kirchengemeinde in Berlin mit gegründet und engagiert sich seit langem im Verein New Generation Berlin.“ Prinz hatte zu der Solidaritätskundgebung vor dem Q-Dorf aufgerufen. Bei der Ankündigung auf Facebook haben sich vorab über 300 Menschen angemeldet.

Auch der Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann kündigte an, zu der Kundgebung zu kommen. „Die ethnische und kulturelle Vielfalt ist für Berlin und insbesondere Charlottenburg-Wilmersdorf ein Schatz“, sagte er vorab. „Jede Form von Rassismus ist zu ächten!“ Naumann fordert eine „schnellst mögliche Aufklärung“ der Tat.

Das Opfer war am Donnerstag im Krankenhaus zu dem Angriff Ende Dezember befragt worden, teilte die Polizei mit. Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat nun die Ermittlungen übernommen. Die Polizei sucht weiterhin nach Zeugen und nimmt Hinweise unter der Rufnummer + 49 30 4664 953 128 oder in anderen Polizeidienststellen entgegen. (mit dpa)

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