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Nach Bombenbauanleitung: Razzia gegen Radikalenblatt "Interim"

Nach dem Interim die Anleitung für den Bau einer Bombe gebracht hatte, durchsuchten Beamte die Redaktion. Auch gegen einen rechtsextremen Online-Versand in Marzahn ging die Polizei vor.

Ermittler des Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft haben gestern Mittag vier linke Buchläden in Kreuzberg und Prenzlauer Berg durchsucht. Bei den Razzien wurden insgesamt 134 Exemplare der linksradikalen Zeitschrift „Interim“ sowie Computer beschlagnahmt. Betroffen waren das M99 in der Manteuffelstraße, die beiden Filialen von „Schwarze Risse“ im Mehringhof in Kreuzberg und in der Kastanienallee in Prenzlauer Berg sowie das „oh21“ in der Oranienstraße.

Wie berichtet, hatte die Staatsanwaltschaft die Durchsuchung beantragt, da in der neuesten Ausgabe von „Interim“ eine detaillierte Anleitung zum Bau von Sprengsätzen veröffentlicht worden war: „Brandsatz mit elektronischem Zeitzünder“. In der Vergangenheit hatte es mehrere ähnliche Razzien gegeben, nachdem Bauanleitungen zu Brandsätzen erschienen waren. Ende 2009 hatte es in Berlin mehrere Anschläge mit derartigen Gaskartuschen-Bomben gegeben. „Interim“ ist zwar nicht verboten, wird aber im Untergrund hergestellt, schätzungsweise mit 1500 Exemplaren.

Auch gegen Neonazis gingen die Behörden am Dienstag vor. Bei zwei 27- und 34-Jährigen in der Bärensteinstraße und der Märkischen Allee in Marzahn wurden zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt. Die Männer sollen einen Versandhandel über das Internet betrieben haben. Im strafbaren Angebot gab es Buttons mit Hakenkreuzen, Bücher und Videos mit volksverhetzenden Inhalten sowie entsprechend bedruckte Kleidungsstücke. Zudem wurden 6500 Tonträger sichergestellt, unter anderem der Neonazi-Bands „Gigi und die braunen Stadtmusikanten – Adolf Hitler lebt“, „Blitzkrieg“ und „Gegenschlag“. Die Händlerseite „Wearwolf Records“ war am Dienstagabend allerdings noch online. Ha

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