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Neues Arbeitszeitmodell: Streit um Schichtdienst bei der Polizei

Am neuen Arbeitszeitmodell der Polizei regt sich Kritik: Polizeigewerkschafter halten das alte Modell für besser, in dem zwölf statt acht Stunden am Stück gearbeitet wird und zudem eine Ruhezeit von mindestens 24 Stunden gilt.

Schlafmangel, wenig Familienleben, keine Zeit für soziale Kontakte, gesundheitliche Probleme und keine angemessenen Ruhezeiten zwischen den Diensten: Vertreter der Polizeigewerkschaften und des Personalrates haben am Montag im Innenausschuss ihre massive Kritik am neuen Arbeitszeitmodell der Polizei dargelegt, das seit Januar für ein Jahr in bestimmten Leitstellen wie beispielsweise der Notrufzentrale oder der Kripo-Sofortbearbeitung im Probelauf ist. Hier arbeiten die betroffenen Beamten nun in Acht-Stunden-Schichten statt 12 Stunden am Stück. Die Folge: 40 Prozent mehr Krankgeschriebene und eine Steigerung der Überstundenzahl von bis zu 160 Prozent. Das alte Modell sei besser, weil es zwischen den Schichten eine Ruhezeit von mindestens 24 Stunden gab. Die Gewerkschaften fordern daher die Rückkehr zum Zwölf-Stunden-Modell - und zwar jetzt und nicht erst nach Ende des Probejahres. Eine Befragung eines Expertenteams der FU Berlin habe ergeben, dass knapp 70 Prozent der Beamten zurück wollten zum alten Modell.

Innensenator Ehrhart Körting (SPD) betonte, dass es „nach langen Debatten mit dem Personalrat einen Beschluss für diesen Probelauf gibt“. Man sei mit keinem Modell „verheiratet“, sondern müsse nach dem Probejahr entscheiden. Vize-Polizeipräsidentin Margarete Koppers sagte, zwischen den auseinanderliegenden Positionen liege ein „weites Feld für einen Kompromiss“.

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