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Neukölln: Prozess um Messerstecherei vor Diskothek beginnt

Ein 28-Jähriger Mann wurde im vergangenen Jahr Opfer gleich zweier Messerstecher vor einer Diskothek. Er trug lebensgefährliche Verletzungen davon und leidet bis heute unter den Folgen. Nun wird den Tätern der Prozess gemacht.

Zwei Brüder müssen sich seit Mittwoch wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die Männer im Alter von 29 und 30 Jahren sind angeklagt, im Oktober vergangenen Jahres vor einer Diskothek in Neukölln abwechselnd auf einen Gast eingestochen zu haben. Das inzwischen 28-jährige Opfer wurde durch einen Stich in die Lunge lebensgefährlich verletzt.

Zuvor sollen die Brüder in der Diskothek bereits einen weiteren Gast zusammengeschlagen haben. Der Anklage zufolge hatte dabei der 29-Jährige dem Opfer mit einer leeren Bierflasche auf den Kopf geschlagen, so dass der Mann eine Platzwunde erlitt. Vor Gericht wollten die Geschwister dazu keine Angaben machen.

Täter stachen vermutlich grundlos zu

Das 28-jährige Opfer gab im Prozess an, sich nicht an das Gesicht des Messerstechers erinnern zu können. "Das ging alles viel zu schnell." Er habe auch keine Erklärung, was der Grund für den Angriff gewesen sei. Seinen Angaben nach wollte er auf der Straße eine Zigarette rauchen, als er einen Streit vor der Diskothek bemerkte.

"Ich merkte, wie zwei Leute auf mich zukamen. Sie trugen helle Oberteile", sagte der 28-Jährige. Die Messerstiche habe er erst gar nicht bemerkt. Es sei ihm so vorgekommen, als ob sie auf ihn einschlagen würden, sagte er. Der Mann trug Stichwunden in der Lunge, in der Brust und am Bein davon. Im Bein habe er bis heute kein Gefühl. Beruflich müsse er sich nun neu orientieren, sagte der 28-Jährige, der eigentlich als Personenschützer arbeiten wollte. Der Prozess wird am 22. April fortgesetzt. (am/ddp)

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