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Plädoyer: Haft- und Bewährungsstrafen für Angriff auf zwei Iraner gefordert

Nach dem Angriff auf zwei Iraner in einer U-Bahnstation hat die Staatsanwaltschaft am Freitag vor dem Landgericht Berlin für den mutmaßlichen Haupttäter eine mehrjährige Haftstrafe gefordert.

Der Vertreter der Anklagebehörde plädierte dafür, den 26-Jährigen wegen gemeinschaftlich gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten zu verurteilen. Für zwei Mitangeklagte, eine 24-jährige Frau und deren 30-jährigen Ex-Freund, wurden Bewährungsstrafen von zwölf Monaten sowie zwei Jahren gefordert.

Dem Trio wird vorgeworfen, im September vergangenen Jahres auf dem U-Bahnhof Rehberge zwei ältere Iraner zunächst ausländerfeindlich beschimpft und dann zusammengeschlagen zu haben. Eine „tiefverwurzelte ausländerfeindliche Gesinnung“ habe sich im Prozess nicht bestätigt, sagte die Staatsanwältin. Die Angeklagten seien stark betrunken gewesen. „Da kamen ihnen die Falschen in den Weg“, hieß es.

Der Anklägerin zufolge hatte der 26-Jährige mit der Provokation angefangen, indem er den 60-Jährigen beleidigte und mit Limonade bespritzte. Als das Opfer ihn beruhigen wollte, habe er zugeschlagen und getreten. Daran habe sich auch der 30-Jährige beteiligt. Der ältere Iraner erlitt eine Platzwunde an der Lippe. Als sein 55-jähriger Landsmann ihm helfen wollte, wurde auch er attackiert. Der Mann erlitt dabei unter anderem einen Schulterbruch. Beide Männer wurden im Krankenhaus behandelt und leiden nach eigenen Angaben bis heute unter den Folgen der Tat.

Zu Prozessbeginn hatten die Angeklagten eine Auseinandersetzung eingeräumt und sich bei den Opfern entschuldigt. Sie erklärten sich bereit, 9000 Euro Schmerzensgeld zu zahlen. Das Urteil soll am 28. April verkündet werden. (ddp)

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