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Die Polizei hat den Fundort abgesperrt.

© Johannes Radke

Update

Polizei geht von Tötungsdelikt aus: Wasserleiche am Görlitzer Ufer gefunden

Am Dienstagvormittag wurde im Landwehrkanal eine Leiche entdeckt. Sie lag in einem schwarzen Plastiksack. Die Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt aus.

Der Leichnam einer unbekannten Frau wurde am Dienstagvormittag aus dem Landwehrkanal in Kreuzberg geborgen. Nach Polizeiangaben hatte ein Passant am Görlitzer Ufer am Rande des Görlitzer Parks gegen 10.15 Uhr ein „Bündel mit menschlichen Konturen“ im Wasser gesehen und die Feuerwehr informiert. Die Einsatzkräfte zogen das in schwarzer Folie verpackte Bündel aus dem Kanal und stellten fest, dass es sich um eine Frauenleiche handelte. „Aufgrund dieser Auffindesituation gehen wir von einem Tötungsdelikt aus“, sagte ein Polizeisprecher. Die Mordkommission und die Spurensicherung wurden eingeschaltet. Die Ermittler vermuten, dass der Täter die Leiche ganz in der Nähe der Fundorts in den Landwehrkanal geworfen haben muss.

Beamte sperrten deshalb die Gegend am Ende des Görlitzer Parks und die beiden Fußgängerbrücken Richtung Treptow weiträumig ab. Besonders aufmerksam untersuchten die Beamten den Gehsteig in der angrenzenden Taborstraße. Dort war ihnen ein Einkaufswagen aufgefallen, der möglicherweise zum Transport der Leiche benutzt wurde. Selbst Anwohner durften ihre dort geparkten Autos nicht wegfahren, um keine Spuren zu zerstören. Auch zwei Boote der Wasserschutzpolizei waren im Einsatz.

Mit neuster Technik versuchten die Experten der Mordkommission sich einen Überblick aus der Luft zu verschaffen. Dazu setzten sie eine ferngesteuerte Drohne ein. Der Minihubschrauber flog minutenlang über dem Fundort und filmte die Gegend mit Spezialkameras.

„Die Identität des Opfers ist noch nicht bekannt“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Nachmittag. Die Leiche sollte noch am selben Tag obduziert werden, um die genaue Todesursache zu klären.

Es handelt sich damit schon um die dritte Leiche innerhalb von sieben Monaten, die im Bereich des Görlitzer Parks gefunden wurde. Bereits im September 2010 fanden Passanten auf einem Fußweg nahe des Spreewaldplatzes einen toten Mann aus Gambia, vermutlich ein Drogenhändler. Er wurde bei einer Auseinandersetzung ins Bein gestochen und verblutete. Ende Januar gerieten zwei betrunkene Russen im Park in einen tödlichen Streit. Sie kannten sich aus einem nahe gelegenen Wohnheim. Einer der beiden zog ein Messer und erstach seinen Kontrahenten. Später stellte er sich selbst der Polizei.

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