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Die Polizei (Symbolbild).

© dpa

Update

Polizei vollstreckt acht Haftbefehle: Razzia gegen Einbrecherbanden in Berlin

Bei einer Razzia gegen zwei Einbrecherbanden haben 200 Polizisten am Mittwochvormittag mehr als 20 Wohn- und Geschäftsräume in vier Bezirken durchsucht. Die Banden sollen über 100 Einbrüche verübt haben. Der jüngste Tatverdächtige ist gerade 14 Jahre alt.

Die Razzia wurde laut Polizei gegen 6 Uhr am Mittwochmorgen begonnen und dauerte bis zum Mittwochmittag an. In Spandau, Reinickendorf, Wedding und Neukölln durchsuchten 200 Polizeibeamte insgesamt 21 Privatwohnungen und ein Geschäft.

Der älteste Verdächtige ist 23, der jüngste 14 Jahre alt

Dabei wurden laut Polizei acht Verdächtige festgenommen, für die ein Haftbefehl vorlag. Gegen zwei minderjährige Verdächtige wurden Unterbringungsbefehle nach dem Jugendschutzgesetz vollstreckt. Unter den Festgenommenen sind sieben Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren sowie ein 23-Jähriger. Zwei weitere Verdächtige, 16 und 19 Jahre alt, wurden zunächst nicht in ihren Wohnungen angetroffen - sie wurden aber wenig später in Wedding festgenommen.

20 Einbrüche konnten bereits zugeordnet werden

Die Ermittler gehen davon aus, dass die jungen Männer für eine Serie von rund 100 Einbrüchen verantwortlich sind. Rund 20 Straftaten konnten die Beamten den beiden Tätergruppen bereits zuordnen. Zur Schadenssumme konnte die Polizei am Mittwochmittag noch nichts sagen. Den Verdächtigen wird schwerer Bandendiebstahl vorgeworfen; außerdem wird wegen schweren Raubs ermittelt.

SEK musste nicht eingreifen

Weil unklar war, ob sich die Verdächtigen wehren würden, wurde auch das Spezialeinsatzkommando (SEK) bereitgestellt. Allerdings musste das SEK nicht eingreifen: Laut Polizei ließen sich die Verdächtigen ohne Gegenwehr festnehmen. Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Beamten Beweismaterial wie zum Beispiel Drucker, Beamer und Fotoapparate - die Beute aus den Einbrüchen.

Banden operierten getrennt voneinander

Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurde bereits seit letztem Sommer gegen die beiden Banden ermittelt. Sie sollen getrennt voneinander operiert haben. Sie verübten die Einbrüche laut Polizei hauptsächlich im Soldiner Kiez in Gesundbrunnen und rings um die Sprengelstraße in Wedding.

Erst im November wurden in Berlin vier mutmaßliche Einbrecher festgenommen, die in München und Berlin in Villen eingebrochen sein sollen. Auch damals waren mehrere Wohnungen durchsucht worden. Auch ihnen wird schwerer Bandendiebstahl vorgeworfen.

Im Jahr 2013 registrierte die Berliner Polizei rund 12.000 Wohnungseinbrüche. Die Aufklärungsquote liegt bei etwa 15 Prozent - jeder sechste Einbruch konnte von der Polizei aufgeklärt werden. TSP      

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