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Polizeieinsatz: Flüchtige aus Tuberkulose-Klinik in Berlin gefasst

Nachdem vor ein paar Tagen vier Tuberkulosepatienten aus einer bayrischen Klinik ausgebrochen waren, hat die Berliner Polizei jetzt die beiden letzten Flüchtigen wieder eingefangen. Sie wurden durch Zufall von einer Streife aufgegriffen.

Die Polizei hat am Samstag in Berlin die letzten beiden flüchtigen Tuberkulose-Patienten gefasst, die aus einer Spezialklinik für gefährliche Infektionskrankheiten im oberpfälzischen Parsberg ausgebrochen waren. Eine Streife nahm die 28 und 30 Jahre alten Männer bei einer Routinekontrolle auf der Straße fest, wie die Polizei mitteilte. Der 30-Jährige wurde zurück nach Parsberg gebracht. Der 28-Jährige wurde in ein Berliner Krankenhaus eingeliefert und unter Bewachung gestellt. Bei ihm stehe die Entlassung unmittelbar bevor, sagte ein Polizeisprecher. Ein Rücktransport habe sich daher nicht gelohnt.

Die beiden Männer waren vor knapp einer Woche mit zwei Mitpatienten aus der oberpfälzischen Spezialklinik geflohen. Nach ihnen war mit einem Hubschrauber, Hunden und acht Streifenwagen gesucht worden. Einer der Männer war noch in derselben Nacht wieder gefasst worden. Den zweiten Flüchtigen hatten Polizisten am Freitag im nordrhein-westfälischen Kall aufgegriffen. Der 23-Jährige hatte sich dort in der Wohnung seiner Eltern versteckt. Gegen seine Festnahme hatte sich der junge Mann heftig zur Wehr gesetzt und dabei auch einen Polizisten verletzt. Auch er ist mittlerweile wieder in der Klinik in der Oberpfalz untergebracht.

Die Männer verweigerten die Behandlung

Die Klinik ist eine geschlossene Spezialeinrichtung für Tuberkulose-Kranke, die sich einer Behandlung verweigern. Alle Patienten werden von Gesundheitsämtern geschickt und auf richterlichen Beschluss eingeliefert.

Für ihre Flucht hatten die vier russischstämmigen Männer mit einem Stemmeisen eine Balkontür aufgebrochen und sich mit zusammengeknoteten Bettlaken rund neun Meter abgeseilt. An einer Regenrinne kletterten sie über die Außenmauer des Geländes und flüchteten. Eine Ansteckungsgefahr hatte nach Angaben der Klinik nicht mehr bestanden. Alle vier hatten kurz vor ihrer Entlassung gestanden. (mpr/ddp)

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