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Polizeifehler: Irrtümlich entlassener Tatverdächtiger wieder in Haft

Vor einer Diskothek an der Oranienburger Straße soll er einen Mann niedergestochen haben - die Polizei hatte ihn bereits festgenommen, ihn aber irrtümlich wieder freigelassen.

Eine Woche nach seiner irrtümlichen Freilassung aus einer Polizeizelle ist der als mutmaßlicher Gewalttäter gesuchte Abed Al-S. von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei festgenommen worden. Der 21-Jährige, dessen Staatsangehörigkeit ungeklärt ist, soll am 5. Januar vor einer Diskothek an der Oranienburger Straße einen Mann niedergestochen haben. Al-S. und drei Mittäter wurden sofort festgenommen. Als am nächsten Tag der Jüngste der Verdächtigen freigelassen werden sollte, öffneten Polizisten die nächstbeste Zelle und fragten: „Bist du Imat?“ Abed Al-S. sagte geistesgegenwärtig „Ja“ – und wurde entlassen. Überprüft wurde die Auskunft nicht, ohnehin hatte keiner der Festgenommenen einen Ausweis dabei. Anschließend meldete sich der echte Imat U.; auch er wurde entlassen. Gegen die Beamten wurden nach dieser Panne Disziplinarverfahren eingeleitet. „Da sind Vorschriften komplett missachtet worden, das wird angemessene Konsequenzen haben“, hatte Polizeipräsident Dieter Glietsch angekündigt. Welche, ist unklar. Noch werde „geprüft“, hieß es gestern bei der Polizei. Intern wurde der „Verfahrensfehler“ als äußerst peinlich bewertet.

Am Montagmorgen um 4 Uhr wurde der in Fürstenwalde gemeldete Araber in einer Wohnung in der Wiener Straße in Kreuzberg vom SEK überwältigt.

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