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Polizeigewerkschaft: Keine Gnade für Zwölfjährige?

Deutlich mehr Straftaten gehen dieses Jahr auf das Konto von Kindern. Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert deshalb eine Herabsetzung der Strafmündigkeit.

Angesichts zunehmender Kinderkriminalität in Berlin verlangt der Landesverband der Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) eine Senkung des Strafmündigkeitsalters von 14 auf zwölf Jahre. Es gehe dabei nicht um frühere Haftstrafen, sondern um Erziehung, betonte DPolG-Landeschef Bodo Pfalzgraf am Freitag. Es sei pädagogisch sinnvoll, schon einem Zwölfjährigen klarzumachen, wo die Grenzen seines Handelns liegen. Pfalzgraf forderte ferner eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Behörden. Jugendämter, Justiz, Schulen und Polizei müssten bessere Kommunikationswege finden, um Kinderkriminalität vorzubeugen.

Gegenüber tagesspiegel.de bewertete die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Aussage als "alte Forderung" und betonte, dass es schon genügend Maßnahmen gäbe, um straftätige Jugendliche unter 14 Jahren zu betreuen. Eine Herabsetzung der Strafmündigkeit hätte keinen Erfolg.

Einer aktuellen Statistik der Senatsinnenverwaltung zufolge wurden in Berlin im vergangenen Jahr 7677 Straftaten von Kindern bis zu einem Alter von 14 Jahren registriert. In den beiden Jahren davor waren es mit 7024 (2006) und 6576 (2005) deutlich weniger. (mpr/ddp)

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