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Groß-Razzia im Bordell Artemis in der Nähe des Funkturms in Berlin Charlottenburg.

© dpa

Prostitutionsprozess in Berlin: Angeklagter bleibt Gericht fern - Artemis-Verhandlung vertagt

Nach einer Groß-Razzia im Bordell Artemis standen am Donnerstag drei Männer vor Gericht. Sie sollen eine 18-Jährige zur Prostitution gezwungen haben.

Eine Prosituierte löste mit ihren Angaben bei der Polizei intensive Ermittlungen aus, die schließlich im April zu einer Groß-Razzia im Bordell Artemis führten. Nun steht der mutmaßliche Zuhälter der Frau vor dem Landgericht. Erman M. soll die junge Frau unter Gewalt und Drohungen zur Prostitution gezwungen haben. Sie sei 18 Jahre alt gewesen, als er ihr eine Liebesbeziehung vorgegaukelt, sie dann auch mit Alkohol und Drogen gefügig gemacht habe. Neben dem 25-Jährigen sind zwei weitere mutmaßliche Rocker der Hells Angels angeklagt. Weil einer dieser Männer nicht zum Prozess erschienen war, musste die Verhandlung vertagt werden.

Zeugin befindet sich im Zeugenschutz

680 Polizisten und 220 Zollbeamte durchsuchten das Großbordell. Später aber stellten Gerichte fest, dass es für Verbindungen ins kriminelle Milieu und den Vorwurf des Menschenhandels sowie der Anstiftung zur Prostitution keinen hinreichenden Verdacht gegeben habe. Die Prostituierten seien selbstständig tätig in dem Bordell in Halensee.

E. soll die Geschädigte im Januar 2014 an das Großbordell vermittelt haben. Er habe sie angehalten, dort Doppelschichten zu arbeiten, so die Vorwürfe. Um die 3000 Euro pro Wochenende soll er laut Ermittlungen erwartet haben. Wenn die Frau nicht genügend Geld verdiente, habe er sie geschlagen. Ein 27-jähriger Angeklagter soll zwischenzeitlich als sein verlängerter Arm fungiert haben. Die Zeugin hatte sich Angaben zufolge im Februar 2015 aus dem Milieu lösen können und Strafanzeige erstattet. Sie befindet sich im Zeugenschutz.

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