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Prozess: Busfahrer wegen Missbrauchs einer Behinderten verurteilt

Das Landgericht Berlin hat am Montag den Fahrer eines Behindertentransports zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, weil er eine behinderte Frau sexuell missbrauchte. Außerdem wurde gegen den 71-Jährigen ein fünfjähriges Berufsverbot verhängt.

Der Unternehmer wurde vom Gericht schuldig gesprochen, im August 2007 eine 34-jährige widerstandsunfähige Frau auf den Weg zur Arbeit im Auto sexuell missbraucht zu haben. Der Angeklagte hatte die seit ihrer Geburt unter dem Down-Syndrom leidende Frau täglich zur Werkstatt gebracht und wieder abgeholt. Ende 2008 hat er seinen Betrieb an den Sohn übergeben. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich der bisher nicht vorbestrafte Mann auf dem Weg zur Behindertenwerkstatt in einem Waldstück an der Frau vergangen hatte. Sie sei danach völlig verstört gewesen, hatte die Anwältin der Geschädigten betont.

In einer Erklärung des Verteidigers hatte der Rentner den sexuellen Übergriff pauschal gestanden. Aufgrund seines Geständnisses musste das Opfer nicht als Zeugin gehört werden. Seinen Angaben nach hatte sich der 71-Jährige zu dieser "unbedachten Tat hinreißen lassen". Eine Wiederholung sei aber nicht zu befürchten, betonte der Anwalt, weil der Beförderungsschein unterdessen abgelaufen sei. Auf Anordnung des Gerichts muss der Angeklagte zudem 1000 Euro Schmerzensgeld an die Behinderte zahlen. (imo/ddp)

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