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Prozess: Entführung von Geldbetrügern

Vier Berliner müssen sich heute vor dem Landgericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, drei Betrüger entführt und Lösegeld gefordert zu haben. Zuvor hatten die Geldbetrüger ihnen über 22.000 Euro abgeknöpft, indem sie eine Geldvermehrung durch Zauberei versprachen.

Den 23- bis 25-jährigen Angeklagten, darunter zwei Brüder, wird erpresserischer Menschraub vorgeworfen. Hintergrund der Entführung soll ihr Verlust durch ein sogenanntes Wash-Wash-Geschäft sein, bei dem der 24-jährige Angeklagte um 22.500 Euro betrogen worden war. Bei diesen Geschäften wird den Geschädigten die Geldvermehrung durch Zauberei oder chemische Substanzen vorgetäuscht und die doppelte Geldsumme versprochen. Tatsächlich erhalten die Geschädigten am Ende nur wertloses Papier.

Bei den Opfern handelt es sich um drei aus Kamerun stammende Männer, die in Berlin in dubiose Geldvermehrungsgeschäfte involviert waren. Zwei von ihnen wurden bereits zu jeweils zwölf Monaten Haft verurteilt. Über ihre Anwälte haben die Angeklagten die Entführung gestanden und eingeräumt, Lösegeld gefordert zu haben, um das verlorene Geld zurückzubekommen. Bis auf Fesselungen sei aber keine körperliche Gewalt angewandt worden, hieß es.

Der Anklage zufolge wurde am 30. Mai 2007 das erste Opfer unter einem Vorwand zu einer Tankstelle am U-Bahnhof Borsigwerke gelockt und gewaltsam entführt. Der 37-jährige Kameruner soll bis zum 2.Juli in verschiedenen Wohnungen gefangen gehalten und erst nach Zahlung von 12.990 Euro Lösegeld freigelassen worden sein.

Zwei seiner Komplizen sollen vom 22.Juni an festgehalten worden sein. Zur Zahlung des geforderten Lösegeldes in Höhe von jeweils 40.000 Euro für sie kam es aber nicht. Die beiden konnten am 4.Juli 2007 aus einer Wohnung in Groß-Ziethen vom SEK befreit werden. Der Prozess wird morgen fortgesetzt. (mit ddp)

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