zum Hauptinhalt

Prozess: Familienvater wollte Banken erpressen

Seit heute steht ein Arbeitsloser vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, zwei Banken mit Bombendrohungen um 50.000 Euro erpresst zu haben. Eine Fernsehsendung brachte ihn auf die Idee.

Wegen versuchter räuberischer Erpressung von Banken muss sich seit heute ein 51-jähriger Mann vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der gebürtige Jordanier ist angeklagt, im November vergangenen Jahres dreimal versucht zu haben, zwei Banken in Neukölln um jeweils 50.000 Euro zu erpressen. Zweimal hatte er es bei der gleichen Filiale versucht. Dabei soll er zuvor in Telefonaten gedroht haben, die im Foyer deponierten Bomben zu zünden.

Der Anklage nach verlangte der Vater von fünf Kindern, dass ihm das Geld von einer Angestellten in einer Plastiktüte in ein Nachbarhaus seiner Wohnung gebracht werde. In einem der Fälle sollte es eine "blonde Mitarbeiterin" sein, die das Geld übergibt. Aufgrund der Bombendrohungen wurden die Banken evakuiert. Zu einer Geldübergabe kam es nicht. Der damals arbeitslose Mann konnte in der Nähe der Filiale bei seinem letzten Erpressungsversuch am 20. November 2006 festgenommen werden.

Vor Gericht war der 51-Jährige geständig. "Ich schäme mich dafür. Ich weiß selbst nicht, warum ich so verrückt war", sagte der Angeklagte. Eine Sendung im Fernsehen über Banküberfälle hatte den arbeitslosen Mann eigenen Angaben nach zum "Nachmachen" angeregt. Er habe es einfach probieren, aber das Geld nicht annehmen wollen, weil es ihm nicht gehöre, betonte er. In der einen Bank hatte er einen Metallkoffer deponiert, den er bei einem Spaziergang gefunden hatte. In der anderen Bank täuschte er einen Sprengsatz in einer Plastiktüte vor. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. (mit ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false