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Prozess: Internationale Schieberbande verkauft geleaste LKWs nach Osteuropa und Kuwait

Der Plan schien genial einfach: Ein Speditionsunternehmen aufkaufen und dessen geleasten Fuhrpark illegal ins Ausland verkaufen. Schon bei der ersten Transaktion machte die Polizei der deutsch-armenisch-türkisch-russisch-jordanischen Gaunerbande allerdings einen Strich durch die Rechnung.

Wegen gewerbsmäßiger Hehlerei und Betrugs müssen sich seit Freitag sechs Männer im Alter von 37 bis 54 Jahren vor dem Berliner Landgericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, im Dezember vergangenen Jahres ein Speditionsunternehmen aus Nordrhein-Westfalen angekauft zu haben, um die im Bestand befindlichen geleasten neuwertigen Sattelzugmaschinen nebst Auflieger im Wert von 2,1 Millionen Euro ins Ausland zu verkaufen.

Insgesamt elf Sattelzugmaschinen sowie vier hochwertige Autos sollten nach Kuwait oder Russland verschoben werden, konnten aber vor dem Abtransport im Januar dieses Jahres durch die Polizei sichergestellt werden. Gleichzeitig wurden die Angeklagten festgenommen.

Der Anklage nach hatte der 37-jährige, aus Jordanien stammende Angeklagte einen mitangeklagten Armenier Anfang 2007 mit der Suche nach einem Unternehmen mit ausgedehntem Fuhrpark beauftragt. Mit Hilfe eines 44-jährigen Türken soll der Armenier an das Speditionsunternehmen gekommen sein.

Den Ermittlungen zufolge wollte der angeklagte Spediteur mit dem Firmenverkauf seinen Ruhestand aufbessern. 400.000 Euro sollen ihm versprochen worden sein. Mitangeklagt sind ein 48-jähriger Bremer, der als Strohmann beim Firmenkauf agierte sowie ein 46-jähriger Russe, der in seinem Heimatland Käufer gewonnen haben soll.

Zu Prozessbeginn haben nur zwei der Angeklagten die Vorwürfe gestanden, darunter der 54-jährige Speditionsunternehmer und ein 48-jähriger Bremer. Die vier Mitangeklagten wollten sich zunächst nicht äußern. Der Prozess wird nächsten Dienstag fortgesetzt. (mga/ddp)

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