zum Hauptinhalt

Prozess: JVA-Mann lieferte Drogen an Häftlinge

Ein Gefängniswärter in der Justizvollzugsanstalt Tegel schmuggelte Waffen und Rauschgift und wurde dabei erwischt. Angeblich ging es ihm dabei nicht um Geld.

Auf dem Parkplatz vor der Justizvollzugsanstalt Tegel wurden die Ermittler fündig: Ein Gefängniswärter war mit einem Kilogramm Haschisch und knapp vier Gramm Heroin – alles versteckt in Cornflakes-Packungen – sowie Waffen und Messern in seinem Auto zum Dienst gekommen. Nach fast fünf Monaten in Untersuchungshaft saß Jörg R. am Montag vor Gericht. Drei von 28 Fällen der Anklage gab er zu. Doch angeblich ging es ihm nicht um Geld. Er habe schlicht Angst gehabt.

„Der Gefangene G. bedrängte mich“, sagte der 45-jährige Angeklagte. Monatelang habe er sich geweigert, etwas einzuschleusen, bis ein anonymer Anrufer ihm gedroht habe: „Denk auch an deine Tochter.“ Was sich in den Tüten befand, die er auf einem Parkplatz in Reinickendorf übernahm, will R. nicht gewusst haben. Geld habe er nicht erhalten. Laut Anklage soll R. 3,7 Kilo Haschisch für zwei Häftlinge eingeschmuggelt haben. Für etwa 100 Gramm Haschisch soll er 150 bis 200 Euro kassiert haben. Der Prozess wird am 20. Juli fortgesetzt. K. G.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false