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Prozess: Milde Strafe nach tödlichem Streit

Nur der erste Stich war aus Sicht der Richter durch Notwehr gedeckt: Ein 27-jähriger Koch, der 17 Mal auf den neuen Freund seiner früheren Lebensgefährtin eingestochen hatte, wurde gestern wegen Totschlags zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Das spätere Opfer habe die nächtliche Auseinandersetzung in einem Hochhaus im Märkischen Viertel provoziert, begründeten die Richter die geringe Strafe. Das Opfer, ein 32-jähriger Mann aus Litauen, sei zunächst vor der Tür des Angeklagten Amok gelaufen.

Kurz vor dem tödlichen Streit in der Nacht zum 7. September 2009 hatte die 31-jährige Frau ihrem neuen Partner berichtet, dass von ihrem Ex-Freund nach der Trennung terrorisiert worden sei. Sie tranken, wurden immer wütender und beschlossen, ihm eine Lektion zu erteilen. Das Paar brüllte und randalierte vor der Wohnung von Seckin K. in der Tiefenseer Straße. Weil K. nicht öffnete, wollte der Kontrahent die Wohnungstür mit einer ausgehängten Eisentür rammen. In der bedrohlichen Situation durfte der Angeklagte den Angreifer mit Gewalt zurückdrängen, hieß es im Urteil. Nach dem ersten Stich aber habe K. aus Wut und mit Vernichtungswillen zugestochen.

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