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Prozess: Mord im Namen der Familienehre?

Zwei junge Männer müssen sich derzeit für einen mutßlichen Mord verantworten - offenbar ging es um die Rettung der Familienehre. Einer der Angeklagten spricht von Notwehr. Grund der Auseinandersetzung: die Beziehung einer Cousine.

Ein gemeinschaftlicher Mord zur Rettung der Familienehre wird zwei jungen Männern vorgeworfen, die seit Dienstag vor dem Berliner Landgericht stehen. Die 21 und 24 Jahre alten türkischstämmigen Männer sollen einen jungen Griechen erschossen haben, weil er ein Verhältnis mit der Cousine eines der Angeklagten hatte. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hat der Grieche nach Meinung der Angeklagten die Ehre der Cousine beschmutzt und stand der geplanten Verlobung mit einem Landsmann im Wege. Die Familie der Cousine sei mit der Beziehung nicht einverstanden gewesen.

Der 21-jährige Angeklagte bestritt einen "Ehrenmord" und sprach von Notwehr. Bevor er feuerte, habe der Grieche gedroht, alle umzubringen. Bei einem Gespräch über Familienprobleme sei es zum Streit gekommen. In dessen Verlauf war der Grieche nach Angaben des Angeklagten mit dem Messer auf ihn zugekommen. "Ich habe total die Nerven verloren und absolut panisch geschossen", erklärte der mutmaßliche Mörder. Der ältere Angeklagte verweigerte die Aussage. (saw/dpa)

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