zum Hauptinhalt

Prozess: Mordversuch nach Streit um Rauchverbot

Der Täter fühlte sich ausgelacht. Also stieß er einen 44-jährigen S-Bahnangestellten nach einem Streit eine Steintreppe hinunter. Der konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden und leidet bis heute unter den Folgen.

Nach dem lebensgefährlichen Übergriff auf einen S-Bahnangestellten am ersten Weihnachtsfeiertag vorigen Jahres muss sich ein 22-jähriger Mann vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der Vorwurf lautet versuchter Mord aus Heimtücke. Der Angeklagte soll dem Opfer auf dem S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf nach einem bereits beendeten Streit unvermittelt einen wuchtigen Tritt gegen den Oberkörper verpasst haben, so dass der Mann "im hohen Bogen" die Treppe hinunter fiel und mit dem Kopf auf den Steinstufen aufschlug.

Lebensgefährliche Verletzungen waren die Folge. Nach Angaben von Nebenklägeranwalt Mirko Röder leidet der Familienvater seither unter Gedächtnis- und Sprachstörungen und kann sich an das Tatgeschehen nicht mehr erinnern. Er wird derzeit in einer Reha-Klinik behandelt.

Vor Gericht gab der Täter über seinen Verteidiger die Attacke zu und bedauerte die Tat. Er habe sich vom Opfer ausgelacht gefühlt, als er ihm in Richtung Treppe gefolgt sei. Der Einlassung zufolge war es zuvor zu einem verbalen Streit und einer Rangelei mit dem 44-Jährigen gekommen, weil er aufgefordert worden war, das Rauchen im Zug einzustellen. (mit ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false