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NPD-Vorsitzender Udo Voigt

© dapd

Prozess: NPD-Chef Voigt bestreitet Volksverhetzung

Vor dem Berliner Landgericht hat NPD-Chef Voigt den Vorwurf der Volksverhetzung zurückgewiesen. Der Rechtsextremist wird für einen Flyer zur Fußball-WM 2006 verantwortlich gemacht, auf dem ein dunkelhäutiger Spieler rassistisch beleidigt wird.

Vor dem Berliner Landgericht wiesen am Mittwoch neben Udo Voigt (58) auch der Leiter der Rechtsabteilung, Frank Schwerdt, und Klaus Beier als Pressesprecher der rechtsextremen NPD die Anklage zurück. Voigt und die beiden Spitzenfunktionäre werden für einen von der NPD verfassten Terminplaner zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 verantwortlich gemacht, auf dem der dunkelhäutige Bundesligaspieler Patrick Owomoyela rassistisch beleidigt worden sein soll. Owomoyela und der Deutsche Fußballbund hatten Anzeige erstattet.

Der 31-jährige Fußballprofi sagte als Zeuge, Journalisten hätten ihm den Flyer gezeigt. „Ich war bestürzt und entsetzt“, erinnerte sich der jetzige Spieler von Borussia Dortmund. Vor der NPD-Kampagne habe er sich noch nie im Leben auf so eine Art rassistisch angegriffen gefühlt.

NPD-Chef Voigt widersprach einer Diffamierung: Owomoyela sei nicht gemeint gewesen, er habe den Fußballer nicht gekannt. Der Flyer richte sich gegen die multikulturelle Gesellschaft und den „modernen Sklavenhandel“ im Fußball.

Die Angeklagten wehren sich gegen eine Verurteilung des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten vom April 2009. Sie erhielten Bewährungsstrafen von sieben bis zu zehn Monaten und sollten jeweils 2000 Euro an die Kinderschutzorganisation Unicef zahlen. Die von der Verteidigung zum Prozessauftakt beantragte Einstellung des Verfahrens lehnte die Strafkammer ab. Der Prozess wird am 2. März fortgesetzt. (dpa)

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