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Prozess: PKK-Anhänger wegen Brandanschlags vor Gericht

Ein knappes halbes Jahr nach dem Brandanschlag auf ein türkisches Vereinslokal in Neukölln müssen sich fünf mutmaßliche PKK-Anhänger vor dem Landgericht verantworten. Die Angeklagten sollen Molotow-Cocktails in die gut besuchte Gaststätte geworfen haben.

Den 17- bis 23-jährigen Türken wird versuchte schwere Brandstiftung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die Angeklagten sollen am 20. März vier selbstgebaute Molotow-Cocktails in den Eingangsbereich und das Schaufenster des gut besuchten Lokals geworfen haben.

Dem Staatsanwalt zufolge wollten die Männer auf das Schicksal des in der Türkei inhaftierten Kurdenführers Abdullah Öcalan aufmerksam machen und ihre Sympathie bekunden. Vor der Tür hatte sich eine geschlossene Flammenwand gebildet. Zum Teil war auch Benzin in den Innenraum geflossen und hatte einen Teppich entzündet. Nur durch den Einsatz von Feuerlöschern durch die Gäste des Lokals habe der Brand gelöscht werden können, heißt es in der Anklage. Ein Helfer habe dabei Brandwunden an der Hand erlitten.

Im Interesse der Erziehung der noch jugendlichen Angeklagten wurde die Öffentlichkeit vom Prozess ausgeschlossen. Weil die Tat auch eine Auseinandersetzung mit der politischen Gesinnung der Angeklagten erfordere, seien "Bloßstellung und nachteilige Folgen für die Entwicklung" zu befürchten, hieß es. In einem entsprechenden Antrag hatte die Verteidigung befürchtet, dass die Angeklagten ins "Fadenkreuz des türkischen Geheimdienstes" geraten könnten und bei Einreise in die Türkei mit Folter und Misshandlung rechnen müssten.  Der bis Dezember terminierte Prozess wird nächste Woche Dienstag fortgesetzt. (mit ddp)

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