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Prozess: Polizist soll Unfälle provoziert haben

Ein Neuköllner Polizist soll Zusammenstöße mit anderen Fahrzeugen provoziert haben, um anschließend Versicherungsgelder zu erschleichen.

Unfälle mit Blechschaden waren bei dem 33-jährigen Polizisten aus Sicht der Ermittler kein Zufall mehr: Der Neuköllner soll Zusammenstöße mit anderen Fahrzeugen provoziert haben, um anschließend Versicherungsgelder zu erschleichen. Wegen Betruges und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr steht der seit rund zwei Jahren vom Dienst suspendierte Beamte seit gestern vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Schaden von rund 5400 Euro aus.

Vier Karambolagen zwischen 2003 und August 2006 listete die Anklage auf. Erstes Opfer sei eine Renault-Fahrerin gewesen, die auf der Konstanzer Straße wegen eines Radfahrers von der rechten auf die linke Spur wechseln wollte. „Es war ein Katz-und-Maus-Spiel“, sagte die 58-Jährige. Fuhr sie langsamer, habe auch er Gas weggenommen. „Wollte ich ausscheren, beschleunigte er.“ Es kam zu einer leichten Berührung. Als die Frau die Sache nicht ohne Polizei klären wollte, soll er gepöbelt haben: „Gut, Muttchen, wirst schon sehen, was du davon hast.“

Unfall beim Fahrspurwechsel. Das war laut Anklage die Masche des Beamten. „Er fuhr mir mit Absicht ins Auto, als ich gerade von der rechten in die mittlere Spur wechseln wollte“, sagte ein weiterer Zeuge. Ein 69-jähriger Kraftfahrer aus Westfalen sprach von „Rambo-Manieren“. Nach Aussage eines 73-jährigen Zeugen, den er auf der Bundesallee in einen kleinen Unfall verwickelt haben soll, verlangte der Beamte: „Rücken Sie 50 Euro heraus, dann ist es erledigt.“ Der Polizist bestreitet die Vorwürfe. Der Prozess wird am 19. März fortgesetzt. K. G.

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