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Prozess: Rassist für Attacke in Berliner S-Bahn verurteilt

Nach dem rassistischen Übergriff auf zwei Afrikaner in der S-Bahn hat das Amtsgericht Tiergarten am Montag einen 35-Jährigen zu einer Gesamtstrafe von zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Der Bauarbeiter wurde der Beleidigung, Nötigung und gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen. Gegen einen 31-jährigen Kollegen wurde eine Geldstrafe von 2250 Euro verhängt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten im September 2006 zwei Männer aus Kamerun wegen ihrer Hautfarbe in einer S-Bahn beleidigten, um sie aus der Bahn zu vertreiben. Der ältere Angeklagte hatte dem 26-jährigen Kameruner ein Bein gestellt und war ihm schließlich auf den Bahnsteig Potsdamer Platz gefolgt. Dort trat er ihm gegen das Knie.

Aufgrund des Tritts musste der schwarze Fußballspieler zweimal operiert werden und konnte sechs Monate nicht spielen. Eine fast verheilte Meniskusverletzung war dadurch wieder aufgebrochen. Sein 31-jähriger Freund hatte beim Aussteigen von dem jüngeren Angeklagten einen Schlag gegen die Hand bekommen.

Gegen den 35-jährigen Bauarbeiter wurde eine höhere Strafe verhängt, weil er erheblich und auch einschlägig vorbestraft ist. Das Gericht sah in ihm den "Initiator" der Auseinandersetzung. Zudem wurde eine Strafe wegen Diebstahls in das Urteil einbezogen. Der bisher unbestrafte Mitangeklagte sei dagegen eher dem "Gruppenzwang" gefolgt, hieß es. (mhz/ddp)

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