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Prozess: Rocker gesteht Handel mit Anabolika

Ein Rocker der Hells Angels hat gestanden, illegale Anabolika und Wachstumshormone verkauft zu haben. Außerdem muss er sich wegen eines Messerangriffs verantworten.

Bei dem Rocker der Hells Angels vermuteten die Ermittler zunächst Rauschgift, stießen dann aber auf größere Mengen illegale Anabolika. Muzaffer A., der sich in der Bodybuilder-Szene bewegte, betrieb einen Versandhandel mit Arzneimitteln. Im Prozess vor dem Landgericht legte der 24-Jährige am Donnerstag ein Geständnis ab. Mit dem illegalen Geschäft habe er seinen eigenen Konsum finanziert, hieß es in einer vom Verteidiger vorgelesenen Erklärung. Zudem gab der Rocker einen Messer-Angriff nach einem Streit zu.

Der Angeklagte bot auf verschiedenen Bodybuilder-Foren im Internet Anabolika und Wachstumshormone, aber auch Potenz-, Schmerz- oder Beruhigungsmittel an. Es waren rezeptpflichtige Arzneien und auch in Deutschland verbotene Mittel. Für 10 000 Euro habe er einen „Vorrat“ angekauft, sagte er. Zu einer zweiten Anklage um einen Angriff auf der Straße erklärte er, das Opfer habe ihn zunächst provoziert. Er habe sich „hinreißen lassen“, ein Messer zu ziehen. Das Opfer wurde leicht verletzt.

Der Rocker aus Wedding soll zu jenen knapp 80 früheren Bandidos gehören, die im vergangenen Jahr zu den verfeindeten Hells Angels übergelaufen waren. Im Oktober kam es zu einer Razzia in Wohnungen und dem Klubhaus der Hells Angels. A., Vater von zwei kleinen Kindern, befindet sich seitdem in Haft. Für den Prozess haben die Richter verschärfte Sicherheitsvorkehrungen angeordnet. Das Gericht hat dem Rocker bei einem Geständnis eine maximale Strafe von vier Jahren Haft in Aussicht gestellt. Der Prozess wird Donnerstag fortgesetzt.

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