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Prozess: Schul-Messerstecher plädieren auf Notwehr

Sie verprügelten zwei Mitschüler und stachen einen Dritten nieder. Beim Prozess um die Messerattacke an einer Schule in Wedding präsentieren sich die beiden Angeklagten als Angegriffene.

Zwei ehemalige Schüler der Ernst-Reuter-Oberschule stehen wegen schwerer Körperverletzung seit Donnerstag vor dem Berliner Landesgericht. Die 17 und 18 Jahre alten Männer sollen vor rund einem Jahr in einer Hofpause mit zwei Mitschülern in Streit geraten sein und diese schwer verprügelt haben. Dabei kam es auch zu der Messerattacke.

Verurteilung wegen versuchten Totschlags möglich

Die zuständige Richterin erklärte zu Prozessbeginn, dass sie sich für den jüngeren Täter auch eine Verurteilung wegen versuchten Totschlags vorstellen könne. Dieser hatte während des Kampfes sein Klappmesser gezogen und dem Cousin eines der Opfer in die linke Seite gestochen. Der durch den Messerstich schwer verletzte 21-Jährige musste draufhin notoperiert werden.

Während er die Tat gesteht, beruft sich der junge Mann darauf, in Notwehr gehandelt zu haben. Das Opfer habe ihn beleidigt und am Hals gepackt, dabei habe es einen Schlagring getragen. Er habe sich nur gewehrt, auch sein mitangeklagter Freund habe ihm nur helfen wollen. "Ich hatte Angst, weil er viel größer und stärker war als ich", erklärte der 17-Jährige. Am nächsten Montag wird der Prozess fortgesetzt. (jg/ ddp)

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