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Prozess: Sexualmörder bleibt hinter Gittern

Sein Flehen hat nichts gebracht. "Nie wieder sollen unschuldige Menschen von mir geschädigt werden" versprach der Sexualverbrecher aus Berlin. Das Landgericht Baden-Baden glaubte ihm nicht und entschied, dass er auch nach dem Ende des Haftstrafe hinter Gittern bleiben muss.

Das Landgericht Baden-Baden hat im Fall eines mehrfach verurteilten Sexualverbrechers die nachträgliche Sicherungsverwahrung angeordnet. In dem Urteil vom Dienstag begründete das Schwurgericht seine Entscheidung damit, dass von dem 61-Jährigen weiterhin die Gefahr schwerer Straftaten ausgehe. Ohne die Anordnung hätte der Mann umgehend auf freien Fuß gesetzt werden müssen. Seine Freiheitsstrafe hat er inzwischen verbüßt.

Der gebürtige Berliner war 1990 vom Landgericht Baden-Baden wegen versuchter Vergewaltigung und der anschließenden Ermordung einer 28-jährigen Frau im badischen Durmersheim zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Die Tat hatte er wenige Tage nach seiner Flucht 1988 aus einer Psychiatrie begangen. Zuvor hatte ihn das Landgericht Hannover bereits in einem anderen Fall wegen Vergewaltigung, sexuellen Missbrauchs von Kindern und Entführung zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Bereits in den 1970er Jahren war der gelernte Kfz-Schlosser wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in Berlin verurteilt worden.

Das Gericht stellte nach Angaben des Vorsitzenden Richters Hans-Richard Neerforth fest, dass von dem Mann eine "Gefahr für die Allgemeinheit" ausgeht. Der 61-Jährige gilt trotz mehrerer Behandlungsversuche als nicht therapiefähig. Mit der Entscheidung entsprachen die Richter einem Antrag der Staatsanwaltschaft. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht. Der Mann kann Rechtsmittel beim Bundesgerichtshof einlegen.

Der Verurteilte selbst hatte zu Prozessbeginn in der vergangenen Woche beteuert, sich geändert zu haben und zugleich seine Opfer und deren Angehörige um Vergebung gebeten. Er räumte ein, "schwerste, ja schändliche Verbrechen" begangen zu haben, bei denen er Menschen "unsägliche Schmerzen" zugefügt habe. "Nie wieder sollen unschuldige Menschen von mir geschädigt werden", versprach der Mann. (aa/ddp)

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