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Prozess: Stalker vor Gericht

Weil er seine Ex-Partnerin wiederholt mit Anrufen, Mails und SMS-Nachrichten belästigt und bedroht hat, muss sich ein 45-jähriger Mann jetzt vor Gericht verantworten.

Wegen Nachstellung sowie Bedrohung seiner Ex-Lebensgefährtin muss sich seit Mittwoch ein 45-jähriger Mann vor dem Berliner Landgericht verantworten. Dem Gelegenheitsarbeiter wird vorgeworfen, die Mutter seiner Kinder nach der Trennung wiederholt mit Anrufen und SMS-Nachrichten belästigt und bedroht zu haben.

Im März 2009 soll er der 37-Jährigen morgens gegen die Rollos ihrer Tempelhofer Wohnung geklopft und mehrfach geklingelt haben, um eingelassen zu werden. Als die Frau ihren Sohn zur Schule bringen wollte und die Tür öffnete, habe er die Tür gewaltsam aufgestoßen und die Frau zurückgedrängt und schließlich die Telefonkabel aus der Wand gerissen. Dabei soll er ihr gedroht haben, sie umzubringen.

In Folge des Vorfalls hatte die 37-Jährige eine einstweilige Verfügung gegen den Ex-Lebensgefährten erwirkt. Trotz dieses Erlasses soll der Angeklagte die Frau weiterhin in Anrufen und E-Mails bedroht haben. „Das wird wohl seine Richtigkeit haben“, bestätigte der 45-Jährige die Vorwürfe. Hinsichtlich des Vorfall in der Wohnung der Frau verwies er aber auf Erinnerungslücken, weil er betrunken gewesen sei. Er habe nur seine Kinder sehen wollen und dabei nicht an die Folgen gedacht, sagte er. Das Paar hat drei gemeinsame Kinder.

Nach Angaben der Hausfrau hatte ihre Tochter mitbekommen, wie der Vater damals randalierte. Das Mädchen hatte die Polizei gerufen. „Man hat einfach Angst“, sagte die 37-Jährige. Der Angeklagte habe zuvor schon häufiger gedroht, sie umzubringen. Er habe „jeden Tag mehrmals angerufen“ und „bis zu 50 SMS“ geschrieben. Ihren Angaben nach hatte sie sich nach zwölf Jahren Beziehung 2004 vom Angeklagten wegen seiner Alkohol- und Drogenprobleme getrennt. Er habe sie danach aber „so massiv unter Druck gesetzt“, dass sie Dinge zugelassen habe, die sie gar nicht wollte. Eine Polizeibeamtin hatte vor Gericht von mehreren Anzeigen der Frau wegen häuslicher Gewalt berichtet. Der Prozess wird fortgesetzt. (ddp)

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