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Prozess: Überfall auf Geldboten: Angeklagte legen Teilgeständnis ab

Mit einem Vorschlaghammer und Sturmgewehr sollen drei Männer im vergangenen Jahr einen Geldtransporter in Reinickendorf überfallen und Wachmann getötet haben. Sie erbeuteten mehr als 240.000 Euro.

Im Prozess um den Mord an einem Wachmann beim Geldtransportüberfall in Reinickendorf haben die drei mutmaßlichen Täter am Mittwoch vor dem Berliner Landgericht Teilgeständnisse abgelegt. Die Männer im Alter zwischen 53 und 56 Jahren räumten ein, den Raubüberfall begangen, den Tod des Geldboten aber nicht gewollt zu haben. Über seinen Anwalt ließ der mutmaßliche Todesschütze erklären, seine Waffe "zur Verteidigung" gezogen und nur auf die Beine gezielt zu haben, weil das spätere Opfer sofort geschossen habe.

Den drei Männern wird gemeinschaftlicher Mord aus Habgier und Raub mit Todesfolge vorgeworfen. Sie sind angeklagt, Ende Oktober vorigen Jahres mit Vorschlaghammer und Sturmgewehr bewaffnet, den Geldtransporter vor der Reinickendorfer Postfiliale überfallen und dabei den 53-jährigen Wachmann getötet zu haben. Der Familienvater wurde von fünf Kugeln getroffen und starb noch am Tatort. Die Täter konnten mit dem Geldkoffer fliehen, in dem sich 242.000 Euro befanden. Dem Staatsanwalt zufolge nahmen die Angeklagten billigend in Kauf, dass beim Einsatz der Waffe ein Mensch getötet wird.

Nach Angaben des 53-Jährigen hatte er mit dem 54-jährigen Mittäter seit längerem den Überfall geplant, aber "ohne zu schießen". Die Waffe will er für einen "Araber" zeitweise versteckt haben. "Das Sturmgewehr schien uns als Drohkulisse mehr als ausreichend zu sein", sagte der Schütze. Die Tat sei dann aber ganz anders gelaufen, als sie sich das vorgestellt hätten. Der 54-jährige Mitangeklagte schloss sich dieser Aussage an. Der 56-Jährige betonte, nur unter der Voraussetzung mitgemacht zu haben, dass eine Schreckschusswaffe eingesetzt werde. Von dem Sturmgewehr habe er nichts gewusst. (nal/ddp)

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