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Prozess um Mord auf Fischerinsel: Mutmaßlicher Auftragskiller schweigt vor Gericht

10.000 Euro sollen ihm die Auftraggeber, zwei Bauunternehmer, für den Tod des Immobilienmaklers Friedhelm Sodenkamp geboten haben. Doch der mutmaßliche Mörder verweigert die Aussage.

Der Mann, den der Ankläger für einen Auftragskiller hält, saß in Handschellen und mit schwarzer Sonnenbrille vor Gericht. Adam M. soll vor dreieinhalb Jahren den Immobilienmakler Friedhelm Sodenkamp erschossen haben. Der ehemalige Fremdenlegionär hatte sich nach dem Mord auf der Fischerinsel in Mitte nach Indien abgesetzt. Doch Zielfahnder kamen ihm auf die Spur. Er hatte seit seiner Verhaftung zu den Vorwürfen geschwiegen und verweigerte auch am Montag zu Beginn des Prozesses die Aussage.

Der 59-jährige Friedhelm Sodenkamp ging am Abend des 3. November 2008 mit seinem Hund spazieren, als der Killer drei Schüsse aus nächster Nähe abfeuerte. Eine Kugel traf ins Herz. Als Auftraggeber des Anschlags wurden zwei damalige Chefs einer kleinen Baufirma im Februar 2010 zu lebenslanger Haft verurteilt. Sodenkamp hatte dafür gesorgt, dass Gelder für Sanierungsarbeiten in Höhe von 1,3 Millionen Euro wegen angeblicher Mängel nicht flossen. Vor dem Landgericht hatten Benjamin L. und Vito L. einen Mordauftrag bestritten. „Wir wollten ihn nur verhauen lassen“, erklärten sie.

Adam M., der erst bei der polnischen Luftwaffe und dann bei der Fremdenlegion war, soll für einen Lohn von 10.000 Euro zum Killer geworden sein. Gegenüber Zeugen habe er mit dem Mord geprahlt, hieß es am Rande des Prozesses. Über England war M. nach Westindien geflohen. Der mit internationalem Haftbefehl Gesuchte wurde am 14. März 2009 festgenommen. Das Auslieferungsverfahren zog sich bis Ende 2011 hin. Die Verhandlung wird am Mittwoch fortgesetzt.

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