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Prozess: Versuchter Mord: Jugendlicher vor Gericht

Weil er einen Polizeibeamten in Berlin niedergestochen haben soll, steht ein 18-Jähriger seit Montag vor dem Berliner Landgericht. Die Anklage lautet auf versuchten Mord.

Wegen versuchten Mordes an einem Polizisten und versuchter schwerer räuberischer Erpressung muss sich seit Montag ein 18-Jähriger vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der Jugendliche soll im Januar in Reinickendorf zunächst versucht haben, einen Polizeibeamten in Zivil um Geld zu erpressen und ihn dann niedergestochen haben, um die vorherige Tat zu vertuschen. Der 47-jährige Beamte wurde unter anderem durch einen Stich ins Herz lebensgefährlich verletzt. Sein Leben wurde durch eine Notoperation gerettet.

Der Anklage zufolge ging der 18-Jährige mit einem Messer auf den Beamten zu und forderte ihn auf, sein Geld herauszugeben. Als sich das Opfer mit einem Faustschlag wehrte, soll der Jugendliche ihm zwei Stiche in den Oberkörper und einen weiteren in den Oberschenkel versetzt haben.

Vor Gericht hat der Angeklagte die Messerstiche gestanden. Das Messer will er erst nach dem Faustschlag gezogen haben. Der Angriff habe ihn zornig gemacht. „Ich hab mich so erschrocken. Das hatte ich noch nicht erlebt“, sagte er. Vor der Tat habe er Alkohol getrunken, einen „Joint geraucht“ und das verschreibungspflichtige Schmerzmittel Tilidin genommen. „Ich war benebelt und da kam es dazu.“ Das Opfer, ein Fahrsicherheitstrainer der Polizei, hatte Geld bei der Bank geholt, um Zigaretten zu kaufen, als er von dem Angeklagten angesprochen wurde. Der Jugendliche habe seine Forderung nach Geld wiederholt und sei dann mit dem Messer auf ihn zugekommen. „Da habe ich versucht, mich zu wehren“, sagte der Mann. Die Stiche habe er zunächst als Faustschläge wahrgenommen. Erst das Pfeifen in der Lunge habe ihm signalisiert, dass er schwer verletzt sei. Der Beamte war mehrere Monate krankgeschrieben. Seit April ist er wieder im Dienst. ddp

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