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Prozessauftakt: Graffitisprayer wegen Mordversuchs vor Gericht

Ein Graffitisprayer muss sich seit Donnerstag wegen versuchten Mordes und Sachbeschädigung vor dem Berliner Landgericht verantworten. Er soll einen Wachmann mit einem Messer angegriffen haben.

Ein 26-Jähriger ist angeklagt, im April 2007 gemeinsam mit einem 27-jährigen Mitangeklagten einen S-Bahn-Wagen am Bahnhof Mahlsdorf besprüht zu haben. Als die Beiden dabei auf frischer Tat von einem Wachmann ertappt und verfolgt wurden, soll der 26-Jährige den Sicherheitsangestellten der S-Bahn mit einem Messer angriffen haben, um eine Festnahme zu verhindern.

Der Anklage nach "schnellte" der Sprayer aus einem offenstehenden Abteil hervor und stieß unter Ausnutzung des "Überraschungseffektes" sein Messer in Richtung Brust des Mannes. Dieser habe aufgrund seiner langjährigen Kampfsporterfahrung den Angriff aber abwehren und dem Angeklagten einen Schlag ins Gesicht versetzen können, heißt es. Der Wachmann selbst blieb unverletzt. Nur seine Jacke wurde durch das Messer beschädigt. Dem älteren Angeklagten wird nur Sachbeschädigung zur Last gelegt. Vor Gericht haben die beiden Angeklagten gestanden, am Tattag auf dem S-Bahnhof gewesen zu sein und einen Waggon besprüht zu haben.

"Aber mit der anderen Sache haben wir nichts zu tun", betonte der mutmaßliche Messerstecher. Seinen Angaben nach waren sie mit dem Sprühen gerade fertig, als jemand auf sie aufmerksam wurde. Sie seien dann sofort zum U-Bahnhof Wuhletal geflohen und von dort nach Hause gefahren. Rucksäcke und Spraydosen hatten sie eigenen Angaben nach unterwegs versteckt. Der Verteidiger des 26-Jährigen verwies darauf, dass der Wachmann damals "sechs verschiedene Versionen" einer Personenbeschreibung abgegeben hatte. Der Prozess wird am 15. September fortgesetzt. dapd

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